Brilon-Totallokal: 1. Platz des Briloner Klimaschutzpreises geht an die Verbundschule Alme- Madfeld-Thülen
brilon-totallokal: Thülen – Klimaschutz bedeutet nicht nur die plakative CO2-Reduzierung, sondern ist weitaus facettenreicher und von großer globaler Bedeutung. Das zeigte sich zuletzt Anfang Juni diesen Jahres beim Treffen der G7, der sieben führenden Industrienationen, im bayerischen Elmau, bei dem der Klimaschutz zu einem wichtigen Tagungspunkt gehörte. Aber nicht nur die „Mächtigen dieser Welt“ können Einfluss auf den Umweltschutz nehmen, sondern auch „im Kleinen“ – also jeder von uns – kann sich maßgeblich einbringen.
Um das Umweltbewusstsein zu entwickeln und zu schärfen – das ist die Intention der Briloner Stadtwerke, die mit dem Klimaschutzpreis die besten ökologischen Projekte bzw. Konzepte am 17. Juni 2015 in ihren Räumlichkeiten auszeichnete.
Im Vorfeld ist mittels der Medien auf den Klimaschutzpreis 2014, der sich u.a. an Vereine, Schulen oder auch Einzelpersonen aus Brilon und den umliegenden Dörfern richtete, hingewiesen worden.
Zum 1. Mal hatten die Briloner Stadtwerke dieses Projekt in Angriff genommen, während in den letzten Jahren die RWE diesen Part übernommen hatte. So war bei dieser „Premiere“ auch Bürgermeister Dr. Christof Bartsch sichtlich erfreut über die Resonanz. Er betonte in seiner Rede, wie wichtig es ist, eine Welt zu erhalten, die auch weiterhin lebenswert ist. „Der Klimaschutz ist ein globales und abstraktes Thema“, so sinngemäß Dr. Bartsch, „ manche Maßnahmen , die jetzt durchgeführt würden, werden vielleicht erst in zig Jahren greifen, aber sie werden auf jeden Fall einen ökologischen Gewinn bringen.“ Der Bürgermeister richtete seinen Dank auch an Robin Hüser, Auszubildender bei den Stadtwerken, der maßgeblich an der Durchführung dieses Vorhabens beteiligt war und stolz auf das Ergebnis sein kann.
Axel Reuber, Geschäftsführer der Stadtwerke Brilon Energie GmbH, unterstrich, dass der Klimaschutz uns unser ganzes Leben beschäftigen wird und keine einmalige Sache ist.
Maßnahmen zur CO2-Reduzierung, zum Schutz der natürlichen Lebensräume, zur Schaffung und Erhalt von Grünzonen, zu Energiespartechnologien – es gibt so viele Möglichkeiten, sich für den Umweltschutz zu engagieren.
Um dieses Engagement zu würdigen, war es Dr. Christof Bartsch eine besondere Freude, folgende Preisträger auszuzeichnen:
Den 1. Preis – in Form eines symbolischen Schecks in Höhe von € 1.250,00 – erhielt die Verbundschule Alme-Madfeld-Thülen, denn deren Schüler und Schülerinnen haben sich in den letzten Jahren zu wahren „Energiespürnasen“ gemausert – immer bereit, der Energieverschwendung Paroli zu bieten. Die Klassenzimmer werden z. B regelmäßig kontrolliert, ob die PC´s auch alle ordnungsgemäß ausgeschaltet sind, ob unnötig zuviel geheizt oder zuviel elektrisches Licht verbraucht wird. Befindet sich das „Energiesparerschild“ an der Tür eines Klassenraumes oder das „Energieverschwenderschild“ – das entscheidet ein spezielles Punktesystem. Auch den Gebrauch von Umweltpapier, also recyclingfähigem Papier, von Butterbrotdosen und wiederverwendbaren Getränkeflaschen haben sich die jungen Umweltschützer „auf ihre Fahnen“ geschrieben. Der Umweltgedanke haftet erfreulicherweise so fest in den Köpfen der Kinder, dass so mancher Elternteil zuhause darauf hingewiesen wird, dass der Fernseher auszuschalten sei, wenn eh keiner schaut oder dass beim Verlassen eines Raumes unbedingt der Lichtschalter zu betätigen sei. Das konnte – leicht schmunzelnd – Walburga Tüllmann, Lehrerin an der Verbundschule, bestätigen.
Mit dem 2. Preis – dotiert mit € 400,00 – wurde die Profilgruppe „Natur und Umwelt“ der Jahrgangsstufe 5 der Heinrich-Lübke-Schule ausgezeichnet, die den Schutz der Natur in ihren Fokus stellte und der Frage nachging, wie wichtig die Pflanzen- und Tierwelt für uns Menschen ist. Sie züchteten z. B. Fichten und Buchen, um sie an geeigneten Stellen wieder auszupflanzen. Außerdem errichteten sie ein Insektenhotel. Hummeln, Bienen und Wespen z.B. helfen durch Bestäubung und als biologische Schädlingsbekämpfer das ökologische Gleichgewicht zu bewahren. Da viele natürliche Insektenlebensräume nur noch beschränkt zu finden sind, ist die Schaffung von sogenannten „Insektenhotels“ – künstlich geschaffene Nist- und Überwinterungshilfen für Insekten – von großer ökologischer Relevanz.
Den 2. Platz erreichten neben der Heinrich-Lübke-Schule auch der Gewebeverein Brilon für seine Umrüstung auf LED-Technik bei der Weihnachtsbeleuchtung sowie der Scharfenberger Ortsvorsteher Klaus Götte für sein Dorfprojekt „ Bürgerpark Scharfenberg“. Laut Klaus Götte ist es kein herkömmlicher Park , sondern eine Grünfläche, die nach Umweltschutzkriterien gestaltet wurde. Der Teich ist zugunsten der Tier- und Pflanzenwelt erweitert worden, Bäume und Büsche wurden angepflanzt und neue Nistplätze geschaffen. Ein Ort, der auch als außerschulischer Lernort fungieren soll.
Einen Sonderpreis, dotiert mit € 100,00, erhielt Elektroingenieur Reinhard Schulte, der verschiedene Möglichkeiten aufzeigte, wie man auch mit relativ einfachen Mitteln günstig Strom erzeugen bzw. sparen kann.
Das Fazit dieser Veranstaltung war die Feststellung, dass auch viele kleine Schritte eine globale ökologische Veränderung bewirken können.
Als Motivation und Wertschätzung ist der Klimaschutzpreis eine denkbar gute Sache.
Text und Foto: Ursula Schilling