Brilon-Totallokal: Projektgruppe des Gymnasiums Petrinum Brilon zu Gast im Museum Haus Hövener
brilon-totallokal: Die Vergangenheit der eigenen Region kennen zu lernen kann ein spannendes Projekt sein. Zwanzig Schülerinnen und Schüler der Oberstufe des Gymnasiums Petrinum in Brilon konnten diese Erfahrung nun selbst machen. Für die angehenden Abiturienten öffnete das Museum Haus Hövener in Brilon nun seine Archive. Unter den Oberbegriffen „Umwelt & Gesundheit“ wagten die Schülerinnen und Schüler einen Blick in die Heimatgeschichte.
Das Museum stellte Dokumente, Urkunden und Bilder der vergangenen 300 Jahre vor, um die Frage zu beantworten, wie unsere Vorfahren arbeiteten und welche Gefahren für Leib und Leben bestanden. Dabei ist natürlich auch Vorsicht geboten. „Der Schutz von Archivalien und Musealien ist oberste Priorität des Museums. Die Teilnehmer des Projektes durften nur unter fachmännischer Aufsicht die Dokumente berühren und bestaunen“, so Carsten Schlömer.
Bei der Zusammenarbeit zwischen schulischer Einrichtung und dem Museum Haus Hövener kamen schließlich bemerkenswerte Erkenntnisse heraus. Für die Bergleute der Region war noch vor 200 Jahren der tägliche Broterwerb eine harte Berufung. Schichtzeiten und Arbeitsbedingungen waren so katastrophal, dass Knappschaftsvereine und der Betreiber des Stollens für eine Krankenversorgung im Schadensfall zu sorgen hatten. Dennoch gab es viele gerade arme Menschen, die keinerlei ärztliche Versorgung erhielten. Verloren diese ihr Hab und Gut oder wurden schwer krank, waren sie auf Almosen angewiesen, die oft nicht zum Leben reichten.
„Es sind wirklich bemerkenswerte Erkenntnisse am Ende herausgekommen. Die Schülerinnen und Schüler haben ein unglaubliches Potenzial, sodass die Arbeit auch Spaß machte.“, urteilte Alena Decker, studentische Praktikantin im Haus Hövener. Die Projektgruppe, die von Heiner Duppelfeld und Dr. Christoph Thüer geleitet wurde, zeigte hierbei viel Interesse und erkannte, dass eine Gesundheitsversorgung in der Arbeitswelt nichts Alltägliches ist. Um die Erkenntnisse letztlich auch festzuhalten, wurden alle Ergebnisse in einem Aufsatz zusammengefügt. Dieser steht als kleine historische Heimatforschung der Petriner/innen jedem interessierten Besucher kostenlos im Museum Haus Hövener auf Anfrage zur Verfügung.
Bildzeile: Die Projektgruppe Gymnasium Petrinum / Museum Haus Hövener mit den Betreuern/innen Alena Decker, Heiner Duppelfeld, Joana Gelhart, Johanna Reschop und Dr. Christoph Thüer.