Grundstück sicher – Neubaufinanzierung nicht -Briloner Tierheim braucht Hilfe

Brilon-Totallokal: „Entweder wir schaffen gemeinsam ein neues Tierheim – oder wir müssen schließen.“

brilon-totallokal: „Entweder wir schaffen gemeinsam ein neues Tierheim – oder wir müssen schließen.“ Deutliche Worte waren das von Heike Vieten, der Kassiererin des Tierschutzvereins beim Gespräch am 21. September. Für sieben Gemeinden . (Brilon, Hallenberg, Marsberg, Medebach, Olsberg, Willingen und Winterberg) ist das Tierheim an der Wülftener Straße weit und breit die einzige Anlaufstelle für Streuner, beschlagnahmte Tiere aus nicht artgerechter Haltung und immer mehr Vierbeiner, die Herrchen oder Frauchen durch Krankheit oder Tod verloren haben. (Stichwort: demographischer Wandel) Und wenn es geschlossen werden muss? Dann, so sagte Heike Vieten, gäbe es für die Gemeinden ein ziemlich großes Problem. Die Tiere müssten nach Lippstadt, Meschede oder noch weiter gebracht werden, denn die Städte seien verpflichtet, sich als Ordnungsbehörden um sie zu kümmern. „Jedes Tier muss rumgekurvt werden, bis man einen Bleibeplatz gefunden hat.“ Das könne auf Dauer teurer werden als ein neues Tierheim vor Ort.

Über den Zustand des Tierheims in Brilon braucht man nicht viel zu schreiben, er ist katastrophal.   Angefangen vom allseits gegenwärtigen Schimmelpilz über durchdringende Feuchtigkeit infolge undichter Fenster und einem Heizsystem, das hauptsächlich Energie frisst aber seiner eigentlichen Bestimmung nicht gerecht wird bis zu den viel zu kleinen Boxen für die Hunde und Raumnot für die Katzen, da ein ganzer Trakt auf Grund der defekten Fußbodenheizung gar nicht mehr genutzt werden kann. Enge bedeutet für Katzen Stress, und sie reagieren darauf mit Krankheit, was dann wiederum die Tierarztkosten steigen lässt. Übel sieht es auch aus mit der an sich vorgeschriebenen Quarantänestation, die gibt es wegen des Heizungsschadens nicht mehr. Vorschriftsmäßig desinfiziert wir zwar. Das ist teuer aber ziemlich wirkungslos, da nur die unteren Teile der Nutzräume gefliest sind.   Vor 40 Jahren gehörte das Tierheim zu den modernen, aber heute ist es ganz einfach „oppe“ und auch nicht mehr zu sanieren.

„Wir wollen keinen Luxusneubau, sondern ein funktionsfähiges, den Tierschutz- und sonstigen Bestimmungen entsprechendes auf die Zukunft ausgerichtetes Tierheim, in dem Tiere artgerecht gehalten werden können“, sagt Heike Vieten. Der Architekt Willi Mengeringhausen geht von 1 bis 1,5, Millionen Euro Baukosten aus. Die hat der Tierschutzverein nicht. Im Gegenteil, es droht die Insolvenz.   Etwa die Hälfte des Jahresbedarfs wird durch Zuschüsse der Gemeinden abgedeckt. Der Rest muss selbst erwirtschaftet werden. Und das Konzept geht nicht mehr auf. „Wahnsinnige Personalkosten durch Wegfall der „1€-Jobber“ , so Heike Vieten, dafür habe sich aber das Qualitätsniveau enorm gesteigert dank der qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Eine davon ist Lena Becker, die von der IAK ein Stipendium für besonders herausragende Leistungen bekommen hat. Das Tierheim ist auch Ausbildungsbetrieb. Energiekosten, dringend notwendige Reparaturen, sofern sie sich noch lohnen, fressen den Rest dessen, was erwirtschaftet wurde. Auch das großzügige Erbe von vor ein paar Jahren kann nicht als Rücklage dienen. Alle drei Jahre muss was davon aufs Konto, sodass es geschrumpft ist.

Und wie kann es nun weiter gehen? Das Ordnungsamt Winterberg habe schon signalisiert: „Wir brauchen ein Tierheim.“ Auch die anderen sechs Gemeinden haben die Wichtigkeit betont. Da muss dann nun irgendwie „Butter bei die Fische“. Entweder z.B. durch die Erhöhung der Cent-Beträge, die jede Gemeinde pro Einwohner zahlt, wobei die auch noch unterschiedlich sind, oder durch Abzweigen von der Hundesteuer, oder durch zusätzliche Zuschüsse. „Wir schaffen das nur gemeinsam“, damit meinte Heike Vieten auch die Mithilfe der Bevölkerung. Einmal durch Spenden aber auch z.B. durch Handwerkerarbeiten gegen Spendenquittungen. Einige Firmen sind schon finanziell engagiert, und die rührige Tierschützerin geht „Klinken putzen“, um noch mehr ins Boot zu holen.

Das Grundstück am Flughafen ist sicher und wird von der Stadt zur Verfügung gestellt. Durch die Bereitschaft der Firma Egger zu einem Grundstückstausch sind die Probleme der Nähe zu einem bewohnten Gebiet aus der Welt. Fehlt eben nur noch der Bau. Und wäre es nicht schön, wenn Brilon neben touristischen Attraktionen, Hansestadt, Stadt des Waldes, heimlicher Kulturhauptstadt der Region, gut aufgestelltem Wirtschafts- und Gesundheitsstandort auch noch mit einem modernen Tierheim überregional glänzen könnte?

Spendenkonto: IBAN: DE 96 416 517 70 0000 85944   BIC: WELADED1HSL – Neubau Tierheim

 

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