10 Millionen Euro für Lifte und Schneesicherheit – Bauarbeiten laufen nach Plan
brilon-totallokal: Winterberg. Eine gute Portion Schnee bis in die mittleren Lagen brachte das vergangene Wochenende. Derweil laufen die Arbeiten an den Baustellen nach Plan. Rund 10 Millionen Euro investieren die Skigebiete in diesem Jahr in hochmoderne Lifte und Schneesicherheit. Mitte Dezember sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Zehn Zentimeter, eventuell sogar etwas mehr, fielen zwischen Samstag und Montag in den Höhenlagen der Wintersport-Arena Sauerland. Nun ist diese Menge allein noch nicht ausreichend, um einen erfolgversprechenden Saisonstart zu gewährleisten. Eine zuverlässigere Basis ist da eher die angekündigte Kälte. Sollten die Vorhersagen von bis zu minus fünf auf den Bergen eintreffen, können in hochgelegenen Skigebieten Beschneiungsanlagen laufen. Zurzeit ist allerdings nicht klar, wie lange das Kältefenster dauert und wie effektiv die Schneeproduktion sein wird.
Eine erste kleine Piste ist Ende November befahrbar
Fakt ist: Seit vergangener Woche Donnerstag produziert die Scherbeneisanlage im Skigebiet Ruhrquelle etwas Kunstschnee. So ist ein kleines, gut geschütztes Schneedepot entstanden, das in der kommenden Woche ausgebracht werden soll. Auf dieser Grundlage will der dortige Betreiber am 28. November eine erste, kleine Piste präparieren. Ob weitere hinzukommen, auch in anderen Skigebieten, ist unklar. Wenn überhaupt, würde das Beschneiungsfenster nur für hoch gelegene, geschützte Hänge mit einer hohen Dichte an Schnee-Erzeugern ausreichen. Mehr ist aus heutiger Sicht noch nicht zu sagen.
Skigebiet Ruhrquelle bekommt einen Sessellift
Betrieb herrscht im Skigebiet Ruhrquelle aber nicht nur aufgrund der Beschneiung. Die Arbeiten am „neuen“ Vierer-Sessellift sind noch nicht ganz abgeschlossen. Ganz neu ist der Lift nicht, eine gebrauchte Sesselbahn im Skiliftkarussell hat ihren Platz gewechselt und wird zurzeit an der Ruhrquelle wieder aufgebaut. Die letzte Stütze ist gerade aufgestellt worden. Nun gilt es, das Seil zu spannen und die Sessel aufzuhängen. Anschließend muss der TÜV noch sein Okay geben. Mitte Dezember soll alles fertig sein. Die Bereitstellung der ersten kleinen Kunstschneepiste wird darum von einem Förderband begleitet. Außer einem Sessellift hat das Skigebiet Ruhrquelle noch einen erweiterten Speicherteich für die Beschneiung bekommen.
Die größten Bauvorhaben sind im Skiliftkarussell Winterberg
Große Projekte gab es in diesem Jahr erneut im Skiliftkarussell Winterberg. Am Poppenberg haben die Betreiber die zweite Achter-Sessellift in Deutschland entstanden. Der erste ist vor vier Jahren ebenfalls im Skiliftkarussell, am gegenüberliegenden Sürenberg entstanden. Nur unweit davon entfernt steht nun auch eine neue Sechser-Sesselbahn an der Abfahrt Bühre-Herrloh. Beide Lifte sind hochmodern und haben eine ausgeklügelte Technik, die die Einfahrt der Sessel in den Berg- und Talstationen verlangsamt. Dies erhöht den Komfort und die Sicherheit ganz entscheidend. Zudem fahren die Sessel etwas schneller als herkömmliche fix geklemmte Bahnen. So wollen die Betreiber die Wartezeiten an den Einstiegen verkürzen. Das Skiliftkarussell Winterberg hat inzwischen zwölf Sessellifte, zehn davon sind kuppelbar. Damit ist das Skiliftkarussell das modernste Skigebiet in ganz Deutschland.
Arbeiten laufen nach Plan
Die Arbeiten an den neuen Liften sind fast abgeschlossen. Seile und Sessel hängen bereits. Testläufe sind bereits erfolgreich absolviert. Die Techniker nehmen zurzeit verschiedene Einstellarbeiten vor. Montag ist TÜV-Abnahme bei der Poppenbergbahn, Mittwoch bei der Bühre-Herrloh-Bahn.
Eine dritte Baustelle befindet sich an der Winterberger Astenstraße, ebenfalls im Skiliftkarussell. Die Viererbahn hat zuvor an der Abfahrt Bühre-Herrloh gestanden und ihren Platz gewechselt. Sie dient künftig zum Auftransport für Skifahrer und Rodler. Zwei alte Schlepplifte mussten darum an der Stelle weichen. Auch diese Arbeiten sind gut fortgeschritten. Testläufe führen die Betreiber zurzeit durch, ebenso verschiedene abschließende technische Arbeiten. In der übernächsten Woche soll die TÜV-Abnahme sein.
Neue Schnee-Erzeuger in vielen Skigebieten
Damit die Pisten im Skiliftkarussell möglichst schnell mit einer dicken Schneeschicht bedeckt sind, brauchen die Betreiber ausreichende Wasserreserven. Am Winterberger Bremberg vergrößern sie den bereits vorhandenen Speicherteich. Neue, energieeffizientere und leisere Schnee-Erzeuger ergänzen die Beschneiungsanlagen in vielen Skigebieten. So zum Beispiel in Willingen, Winterberg, Neuastenberg und Altastenberg. Auch die Snow World in Züschen schafft neue, energiesparende Schnei-Lanzen an. Vielerorts investieren die Betreiber in ihre Gastronomie. Ein Besuch in einer stilvollen Hütte gehört zu einem Skitag einfach dazu. So hat unter anderem das Skigebiet Sternrodt sein Restaurant frisch restauriert. Und auch in Züschen finden Gäste künftig eine ausgebaute Gastronomie vor.
Richtiger Saisonstart erst im Dezember
Mit einem „echten“ Saisonstart rechnen die Liftbetreiber nicht vor dem zweiten Adventswochenende. Das läge zeitlich durchaus im Plan. Regulär gehen die Skigebiet von einer Saison vom etwa Mitte Dezember bis weit in den März hinein aus.