Nur Stress mit den Feiertagen

Stichwort der Woche von Norbert Schnellen

brilon-totallokal: Alle Feiertage, die sich in anderen Jahren auf zwei Monate verteilen, konzentrieren sich in diesem Jahr auf den Mai. Der 1.Mai war zwar ein Sonntag, also war der Tag der Arbeit kein Arbeitstag, aber in den kommenden Wochen haben wir noch drei Feiertage: Christi Himmelfahrt, Pfingstmontag und Fronleichnam. Anstatt an 20 Tagen müssen die meisten von uns nur an 17 Tagen arbeiten. Clevere „Brückenbauer“ können also die letzten zwei Maiwochen freimachen und brauchen dafür nur acht Tage Urlaub zu nehmen.

Für alle die, die arbeiten müssen sind die Feiertage dann jedoch oft ein Faktor für mehr Stress, weil die anfallende Arbeit ja trotzdem erledigt werden muss. Aufträge müssen in kürzerer Zeit abgearbeitet werden, Fristen müssen eingehalten werden und kaum ein Kunde hat Verständnis dafür, dass sich Lieferungen und Leistungen verzögern. Denn unsere globalisierte Arbeitswelt kennt eigentlich keine Pausen, alles muss jederzeit und überall verfügbar sein. So können viele die Feiertage dann auch nicht genießen, sie sind einfach nur geschlaucht und machen sich auch schon wieder Gedanken, was sie am nächsten Tag noch alles erledigen müssen.

Es gäbe eine gute Möglichkeit den Stress an den Feiertagen abzubauen. Einfach mal raus in unsere schöne Natur, kein Handy, keinen PC, sondern nur Vogelzwitschern und Blätterrauschen. Aber können wir das noch, einfach raus gehen ohne für andere erreichbar zu sein? Was nützt die schönste Natur, wenn ich da nicht für meine vielen „Freunde“ ein Selfie machen kann? Leider ist es so, dass wir uns vielfach schon sehr weit von unserer direkten Umwelt entfremdet haben. Nicht nur Kinder und Jugendliche, die als „digital Na(t)ives“ nie gelernt haben sich unbeschwert im Freien zu bewegen, auch viele Erwachsene haben den Bezug zur Natur verloren. Der Aufenthalt in Wald und Feld bedeutet für viele inzwischen Stress, weil sie hier ein unbekanntes Umfeld betreten. Somit ist diese natürlichste Form des Stressabbaus heutzutage vielen verwehrt und der Körper reagiert mit Krankheit.

Was also ist zu tun? Man muss wahrscheinlich langsam, in kleinen Dosen, wieder lernen sich unbeschwert in der Natur zu bewegen. Wenn man es dann noch schafft, wirklich mal für einige Zeit „offline“ zu sein und sich nur mal auf den prächtigen Mikrokosmos von Pflanzen und Tieren zu konzentrieren ist man auf dem besten Wege sich von der „Krankheit Zivilisation“ zu befreien. Man kann auch einfach mal die Schöpfung genießen und begreifen, wie unwichtig vieles von dem ist, was wir heute als wichtig ansehen. Dann hat man es geschafft und kann durch Stressabbau neue Kräfte sammeln. Schöne Feiertage und unbeschwerte Erholung, bei hoffentlich schönem Wetter!Nur Stress mit den Feiertagen

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