Brilon-Totallokal: BVMW-Forum – Dreiviertel der Heizungen arbeiten nicht effizient – Strom dezentral speichern statt teurem Netzausbau
brilon-totallokal: Olsberg/HSK. Experten aus verschiedenen Bereichen und Unternehmen informierten mittelständische Betriebe am Montag beim Energieeffizienzforum des BVMW im Hause des Weltmarktführers Oventrop in Olsberg.
In ganz vielen Bereichen können Unternehmen und private Haushalte nach wie vor Energie einsparen. Ein sehr großes Potential liegt zumindest bei privaten Haushalten im Bereich der Raumwärme und Warmwassererzeugung. Energieeinsparungen von 21 Prozent wären möglich, wenn sowohl alte als auch neue Heizsysteme durch das Fachhandwerk mit dem sogenannten hydraulischen Ausgleich nachgerüstet würden. Dadurch wird verhindert, dass die ersten Heizkörper im System zu heiß werden, während die letzten kalt bleiben.
Beim Energieeffizienzforum des Bundesverbandes mittelständischen Wirtschaft (BVMW e.V.) im Hause der Firma Oventrop in Olsberg wurde deutlich, wie aktiv das Thema Energieeffizienz bei dem 1851 gegründeten und nur in Deutschland produzierenden Familienbetrieb mit weltweit 1100 Mitarbeitern (über 900 in Olsberg und Brilon) durch verschiedene Innovationen angegangen wird.
Das im Sauerland viel Potential an Fachwissen und Lösungen vorhanden ist, zeigten die zehn eingeladenen Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen und Unternehmen anschaulich bei ihren Vorträgen anhand von Praxisbeispielen auf.
Solar auf dem Dach – Speicher im Keller
Es wurde die Forderung laut, die dezentrale Speicherung von regenerativer Energie in Batterien politisch dringend zu unterstützen, denn ein Netzausbau in den erforderlichen Dimensionen ist zeitlich nicht zu schaffen. Nach wie vor lohne es sich, Solarstrom zu produzieren, wenn er überwiegend selber verbraucht wird.
Die LED als die sparsame und langlebige Beleuchtung ist zwar bekannt, dennoch besteht gerade in Unternehmen noch sehr viel Nachrüstpotential. Zum Beispiel lässt sich durch Umrüstung auf tageslichtgesteuerte LED-Beleuchtung bis zu 90% der Stromkosten einsparen.
In einem anderen Beispiel führten Verbesserungen in der Kühltechnik zu Einsparungen von 80%. Diese Werte sind nicht einmalig, sondern realistisch bei vielen Anlagen zu erzielen. Erhebliche Energieeinsparungen, die Vermeidung von Schimmelbildung bei gleichzeitiger Verbesserung des Raumklimas, lassen sich mit neuartigen Anstrichen, die wärmereflektierende Keramikpartikel beinhalten, erzielen.
Um die Sparpotentiale im Bereich Materialkosten und Energie in den Sauerländer Unternehmen aufzuspüren, bietet die Energieeffizienzagentur kostenlose Beratungen in den Betrieben an. Die erforderlichen Kredite zur Umsetzung der Maßnahmen vermitteln die Sparkassen und Volksbanken im Sauerland über ihren Partner NRW-Bank.
Text und Bild: Christoph Kloke, Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) e.V. Verbandsbeauftragter für den Hochsauerlandkreis