Brilon-Totallokal: Heißer Spätsommer: Im Freien essen – ohne Angst vor Wespenstichen
brilon-totallokal: Die Deutschen lieben Steaks und Würstchen vom Grill – aber Vorsicht: Auch Wespen mögen Fleisch. Wichtige Verhaltensregeln, um Stiche zu vermeiden
Dieser September ist wärmer als der August. Mit strahlendem Sonnenschein und Temperaturen von über 30 Grad kann die Grillsaison jetzt nochmal richtig durchstarten. Neben bunten Gemüsespießen, Fisch und Stockbrot sind Klassiker wie Steaks und Bratwürste immer noch am beliebtesten. Was viele unterschätzen: Fleisch zieht Wespen an. „Beim Essen im Freien sollten Sie besondere Vorsichtsmaßnahmen treffen, um Insektenstiche zu vermeiden. Denn rund drei Millionen Deutsche reagieren allergisch auf einen Wespen- oder Bienenstich und etwa zwanzig von ihnen sterben jedes Jahr an einem allergischen Schock“, sagt Dr. med. Sabine Müller vom Universitäts-Klinikum Freiburg.
Bei Insektengiftallergie immer den Notarzt rufen
Treten im Fall eines Insektenstichs auffällige körperliche Reaktionen wie Kurzatmigkeit, Hautausschlag oder Übelkeit auf, sollte umgehend der Notarzt gerufen werden. Dr. Müller rät Menschen, die bereits wissen, dass sie von einer Insektengiftallergie betroffen sind: „Haben Sie Ihre Notfallmedikation stets griffbereit und klären Sie Ihr Umfeld über die Allergie und notwendige Hilfsmaßnahmen auf. Besser noch: Beugen Sie durch eine Insektengiftimpfung langfristig vor und reduzieren Sie damit das Risiko eines allergischen Schocks auf ein Minimum.“ Die sogenannte spezifische Immuntherapie (SIT) wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausdrücklich empfohlen.
Jeder Mensch, der einmal von einer Biene oder Wespe gestochen wurde, kann eine Allergie auf deren Gift entwickeln. Darum schützt sich der am besten, der die Gefahr von Insektenstichen von vornherein minimiert. Dr. Müller gibt nützliche Tipps, wie Sie Ihren Grillabend entspannt genießen können:
- Achtsam essen
Beim Essen unter freiem Himmel unbedingt beachten: Decken Sie Speisen ab und schauen Sie bei jedem Bissen genau hin, was Sie essen. Wichtig: Bei kleinen Kindern mit aufpassen. - Getränke abdecken
Wespen lieben zuckerhaltige Getränke und setzen sich gern in Trinkgläser oder unverschlossene Flaschen. Versehentlich eine Wespe zu verschlucken, kann auch für Nicht-Allergiker sehr gefährlich werden – ein Stich in den Mund oder gar in den Hals sogar lebensbedrohlich. Deshalb unbedingt beachten: Trinkgefäße stets verschlossen halten und am besten mit einem Strohhalm trinken. - Essensreste gleich entsorgen oder abdecken
Lassen Sie Essensreste nicht offen auf dem Tisch stehen – denn sie ziehen Wespen
an. Besser: Müll entweder gleich entsorgen oder in ein eigens dafür vorgesehenes
verschließbares Gefäß legen. - Ruhig bleiben
Viele Menschen reagieren panisch, wenn sie von einer Wespe umschwirrt werden.
Genau das ist aber falsch, denn hektische Bewegungen oder Anpusten machen die
Insekten aggressiv. Bewahren Sie deshalb Ruhe und bewegen Sie sich langsam. - Helle Kleidung tragen
Eng anliegende Sommerkleidung in hellen Naturtönen bietet einen guten Schutz vor
Wespenstichen. Bunte und dunkle Farben ziehen die Insekten nämlich an, in weiten
Kleidern verfangen sie sich leicht. - Auf Parfüm verzichten
Verzichten Sie auf Parfüm und auf Deodorants, Haarspray oder Lotionen mit starkem
Duft. Der Grund: Insekten werden von intensiven Düften angezogen. - Nicht barfuß laufen
Tragen Sie in Gärten oder auf Wiesen geschlossene Schuhe mit einer festen Sohle, da
sich Bienen häufig in Bodennähe aufhalten, um Nektar zu sammeln. Wer aus
Versehen barfuß auf eine Biene tritt, wird höchstwahrscheinlich gestochen. Denn sie
sticht, um sich zu verteidigen.
Weitere Informationen zu Insektengiftallergien und Insektengiftimpfungen (sogenannte Hyposensibilisierung) finden Sie auf www.initiative-insektengift.de.
Über die Initiative Insektengift Die Initiative Insektengift bietet Patienten, Angehörigen und Interessierten Informationen rund um Allergien auf Stiche von Wespen, Bienen, Hornissen und Hummeln. Ziel der Initiative ist die Aufklärung der Bevölkerung über die Gefahren von Insektenstichen, die Auslöser sowie die Behandlung der daraus resultierenden Allergie. Weitere Informationen unter www.initiative-insektengift.de.
Text und Bild: Sarah Mag, JDB MEDIA GmbH