Firma Rembe® in Brilon – Wir schützen Leben

Brilon-Totallokal: Firma Rembe® in Brilon – Aufgabe und Ziel eines weltweit tätigen Briloner Erfolgsunternehmens

brilon-totallokal: Die wenigsten Leser dieser Zeilen haben in ihrem Alltag mit Explosionsschutz, Druckentlastung oder Schüttguttechnik zu tun. Wozu auch? Aber der Weltmarktführer für die beiden ersten Bereiche ist vor ihrer Haustür tätig. Kreisrundes, grünes Firmenlogo mit konkaver Schrift. Es handelt sich um die Firma Rembe® in Brilon.

Berstscheiben und weitere sicherheitsrelevante Bauteile

„Sicherheit für ihr Leben“. Unter diesem Motto steht die Entwicklung und Produktion für die gesamte Palette. Da es sich nicht um Serien, sondern um kundenspezifische Produktionen handelt, ist der personelle und materielle Aufwand hoch. Begonnen hat alles mit der Berstscheibe. Sie kommen in fast allen Produktionsprozessen zum Einsatz, da hier Überdruck oder Vakuum vorhanden sind. Flüssige, Gasförmige und Feste (Stäube) Bestandteile die explosionsfähig sind bestimmen den Einsatz. Die Berstscheiben haben definierte Sollbruchstellen, die auf Druck reagieren und somit zur Druckentlastung beitragen. Hierdurch wird Schaden am Behältnis oder an Leitungen minimiert bzw. vermieden. Aufgrund ihrer Konstruktion sind sie gegenüber elektronischen oder pneumatischen Sicherheitssystemen ausfallsicher und somit wirtschaftlicher.

Nichts reagiert schneller als eine Berstscheibe. In Millisekunden wird der ungewollte Überdruck oder das Vakuum entlastet. Die vollständige Freigabe der Entlastungsfläche führt zur schnellen Druckentlastung. Ihre Dichtigkeit verhindert das Ausströmen von Prozessmedien im Normalbetrieb und reduziert daher Verluste und entsprechende Kosten. Im Vergleich zu anderen Druckabsicherungen sind die Kosteneinsparungen bei Einsatz von Berstscheiben bedeutsam. Rund um die Uhr und allen Tagen des Jahres stehen die Experten der Firma Rembe® ihren Kunden in den Bereichen Prozesssicherheit und Explosionsschutz zur Verfügung. Die Produkte sind zertifiziert nach diversen Nationalen und Internationalen Managementsystem, Produktzulassungen, Prüfnormen und Vorschriften der Luftfrachtsicherheit. Eine besondere Spezialität des Hauses ist einerseits in dringenden Fällen die umgehende Produktion des notwendigen Teiles und je nach Zielort die Lieferung in weniger als 24 Stunden. Durch diesen Service ist der Kunde von einer kostenintensiven Bevorratung befreit.

Mit der Serie KUB® hat die Firma Rembe® die erste wiederverwendbare Berstscheibe auf den Markt gebracht. Für den Sanitärberstscheibenbereich firmiert sie unter CLEAN und zeichnet sich aufgrund ihrer herstellungsweise als ideal für aseptische und sanitäre Anwendungen aus. Eine weitere Besonderheit sind Berstscheiben mit Signalisierung. Ein an der Scheibe befestigter Reißdraht bildet mit ihr eine Einheit. Durch öffnen der Berstscheibe wird der Stromkreis des Reißdrahtes unterbrochen und ein Signal wird an die Prozessleittechnik gesandt. Von dort aus werden dann in Sekundenbruchteilen verbundene Systeme von der Explosion abgekoppelt. Kettenreaktionen in entfernten Bereichen werden somit verhindert. Die auf dem Foto erkennbare flammenlose Druckentlastung des Silos, ist ein Teil von drei Lösungsmöglichkeiten in diesem Bereich. Q-Rohr ist die flammenlose Druckentlastung von Staub- und Gasexplosionen, Q-Box ist die wirtschaftliche Innenraumdruckentlastung von Staubexplosionen und Q-Bic ist die Explosionsunterdrückung durch eine Löschmittelsperre. Blitzschnell wird nachdem die Sensoren Flammen oder Funken erkannt haben, aus dem angeschlossenen Löschmittelbehälter hochwirksames Löschpulver eingeführt und erstickt die Explosion im Keim.

Eine Erfolgsgeschichte

1973 gründet Bernhard Penno die Firma Rembe und produziert ab 1977 in seiner Garage die ersten eigenen Produkte nach höchstem Qualitätsstandard. Von Beginn an sind die Aktivitäten auch im Exportbereich erfolgt und werden kontinuierlich ausgeweitet. Heute wird in mehr als 70 Länder exportiert. Dem Unternehmen gehören mittlerweile 10 Mitarbeiter an. In den 1980er Jahren wird die Produktpalette um den Bereich Messtechnik erweitert. Die Mitarbeiterzahl wuchs auf nunmehr 22 an. In den 1990er Jahren erhält die Firma Patente im Bereich flammenlose Druckentlastung und Umkehrberstscheibe. In diesem Zeitraum wird die Firma Kersting GmbH gegründet, die sich im Bereich der Schüttguttechnik mit messen, wiegen, beproben und erden befasst. Heute firmiert das Unternehmen unter Rembe® Kersting. Es werden mittlerweile 34 Mitarbeiter beschäftigt. In der ersten Dekade des 21. Jahrhundert Gründung der Rembe® Fibre Force GmbH und von Tochtergesellschaften in USA, Großbritannien, Finnland und Singapur. In dieser Zeit sind nunmehr 85 Mitarbeiter beschäftigt. In der Zeit ab 2010 erfolgt die Gründung weiterer Tochtergesellschaften in Italien, Brasilien, Südafrika, Vereinigte Arabische Emirate und China. Die Anzahl der Mitarbeiter ist nunmehr auf 200 weltweit, davon 150 in Brilon angestiegen. Die Produktion der gesamten Palette erfolgt ausschließlich in Brilon. Das soll so Geschäftsführer Stefan Penno auch so bleiben. Besonders stolz ist er auf die Tatsache, das alle bisherigen Investitionen mit eigenen Mitteln gestemmt wurden. Hierzu gehört auch der Erwerb des ehemaligen Rekostein Geländes. Da wegen des ständigen Personalzuwachses und der Umstellung auf kleinere Teams die Platzverhältnisse am Gallbergweg in Brilon nicht mehr ausreichen, zieht die Tochtergesellschaft Rembe® Kersting mit dem Jahreswechsel, in die neu erworbenen Räumlichkeiten der ehemaligen Firma Rekostein am alten Thülener Bahnhof um. Ausbildungsplätze stehen im wesentlichen im Verwaltungsbereich des Unternehmens zur Verfügung. Auf längere Sicht sollen jedoch auch für den gewerblichen Bereich Ausbildungsplätze geschaffen werden.

Bildunterschrift: Demonstration eines Explosionsschutzes auf dem Gelände der Firma Rembe® in Brilon. Man könnte auch sagen, „wie sie sehen, sehen sie nichts!“ Unter Einsatz einer Berstscheibe (hier durch die Q-Box verdeckt) und der davor montierten Q-Box (Gittergeflecht oben) und dem angeflanschten Q-Rohr wird verhindert das Explosionsflammen nach außen gelangen. In der Q-Box erfolgt in einem Edelstahlgewebe die Flammabkühlung so, das nur noch der erkennbare Rauch nach außen dringt.

Text + Bild: Peter Kasper

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