Stichwort der Woche: Jahresendspurt

Stichwort der Woche, von Norbert Schnellen…

brilon-totallokal:  Am Sonntag ist schon wieder der 3.Advent. Mit Riesenschritten geht es jetzt auf das Weihnachtsfest und das Jahresende zu. Vorweihnachtliche Hektik scheint das Leben zu bestimmen. Wer nicht direkt mit dem Weihnachtsgeschäft zu tun hat, muss sich um seinen „Jahresabschluss“ kümmern, Fristen einhalten und sehr viele Dinge bis zum Jahresende fertigstellen. Eine „besinnliche Adventszeit“ gibt es für die meisten Menschen nicht mehr. Überall sieht man gehetzte Gesichter, die kaum noch zu einem freundlichen Lächeln fähig sind. Dabei geht es uns in unserem globalen Wirtschaftssystem doch eigentlich recht gut. Die Erfolgsmeldungen in den Medien wetteifern mit den Endlosschleifen von „Last Chrismas“ und anderen Weihnachts-Ohrwürmern. Niedrige Arbeitslosenzahlen, hohe Einkommen, stetig steigender Konsum, wir Deutschen müssten doch eigentlich das glücklichste Volk der Erde sein.

Die Realität sieht in dieser Gesellschaft jedoch etwas anders aus. Wir leben in einem ständigen Kampf. Wenn man sich die gesamten Einkünfte aus unserem Wirtschaftssystem als großen Kuchen vorstellt, will natürlich jeder ein Stück davon mitbekommen. Doch da kommen zuerst die großen „Absahner“ an die Reihe, die sich selbstverständlich erst einmal das Meiste und Beste vom Kuchen sichern. Das sind natürlich die großen Vorbilder für alle anderen und jeder rennt und kämpft um es ihnen gleich zu tun. Bei diesem Hauen und Stechen ist jedes Mittel erlaubt, um den anderen den Zugang zum Kuchen zu verwehren. Auf der Strecke bleiben hierbei diejenigen, die zu „dumm“, zu anständig oder gar zu menschlich sind, um sich an dieser fiesen Fressorgie zu beteiligen. Das sind dann die „Looser“, die es nicht geschafft haben und dadurch natürlich am Rande der Gesellschaft stehen.

Pünktlich zu Weihnachten kann man mal wieder feststellen, wie stark sich unser Wirtschafts- und Sozialsystem von den Werten, die uns sieben relativ friedliche Jahrzehnte beschert haben, entfernt hat. Ein rücksichtsloser Egoismus hat sich breitgemacht und macht auch vor der Weihnachtszeit nicht halt. Wenn wir diese „besinnliche“ Adventszeit wirklich mal zum Anlass nehmen würden, uns wieder auf die (christlich- / humanistischen) Werte einer gerechteren und menschlicheren Gesellschaft zu besinnen, könnte das schon ein Schritt in die richtige Richtung sein.

Ihr Norbert Schnellen

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