Die alte Madfelder Forstscheune erwacht zu neuem Leben!

Brilon-Totallokal: Der Dorfplatz wird deutlich aufgewerte

brilon-totallokal: In China wird z. Zt. das 1912 gesunkene legendäre Kreuzfahrtschiff „Titanic“ in Originalgröße nachgebaut, in einer anderen chinesischen Provinz hat man gleich ein ganzes österreichisches Alpendorf kopiert. Und was hat das mit Madfeld zu tun? Ganz einfach: Schließlich soll die alte   Madfelder Forstscheune, die 1982 vom Freilichtmuseum Detmold abgebaut worden war, um sie einer neuen Bestimmung zuzuführen, wieder in Madfeld aufgebaut werden. Der Vergleich hinkt natürlich ein wenig, aber der Kern der Sache ist definitiv gleich!

Im Jahr 2011 wurde anlässlich der 1000 Jahr Feier  der Madfelder Dorfplatz mit einem aus alten Backsteinen und Hohlziegeln gebauten Backhaus neu errichtet, das regelmäßig bei Dorffeiern genutzt wird, um Brot und Kuchen zu backen. Und auf diesem Dorfplatz soll die einst dem Verfall geweihte Scheune zu neuer historischer Blüte gelangen.

Beim Pressetermin am 14.12.2016 stellte der Vorstand des Projektträgers „1000 Jahre Madfeld e.V.“ im Beisein von Thomas Grosche, Bürgermeister von Medebach und gleichzeitig Vorsitzender der Leaderkommission, Brilons Bürgermeister Dr. Christof Bartsch und Frau Kath, Geschäftsführerin Leader Hochsauerland, das Projekt vor, dass nun von der aktuellen Leaderförderung finanziell profitieren kann.

Der Dorfplatz wird deutlich aufgewertet.

„Nun haben wir das Geld, jetzt geht’s an die Arbeit. “ Heinz Bickmann,  Ortsvorsteher von Madfeld und gleichzeitig 1. Vorsitzender des Vorstands „1000 Jahre Madfeld e.V.“, hofft auf viele helfende Hände, die auf jeden Fall noch gebraucht werden. Die historische Fachwerkscheune ist mit einer Nutzfläche von 100 qm geplant und wird auch Sanitäranlagen und eine Küchenzeile enthalten. Das Gebäude soll zu einer Begegnungsstelle der Madfelder – ob jung, ob alt –und natürlich auch ihrer Gäste werden. Außerdem bietet es sich für Ausstellungen an, wie z.B. eine Dokumentation des Wiederaufbaus der Scheune oder die Entwicklung des Schützenwesens in Madfeld – um nur einige zu nennen. Der Dorfplatz wird so eine deutliche Aufwertung erfahren. Bevor das Vorhaben jetzt durch den Bewilligungsbescheid einer Realisierung entgegensehen kann, war konsequentes Durchhaltevermögen der Protagonisten gefragt.

Man hat nie aufgegeben!

Die Initialzündung für dieses Vorhaben kam von Anna Stein, Tochter des Kassenwartes Franz-Josef Stein und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Freilichtmuseum in Detmold, und dem Museumsdirektor Dr. Jan Carstensen. Nach vielen Vorstandssitzungen des Heimatvereines „1000 Jahre Madfeld e. v.“ kristallisierte sich schließlich eine deutliche Mehrheit für die Umsetzung dieses Projektes heraus. Die Finanzierung sollte über eine Förderung seitens LEADER, ein Programm der EU zur Förderung der ländlichen Entwicklung, gewährleistet sein. Ziel der LEADER-Projekte ist es, auf innovativen Wegen die Lebensqualität und den sozialen Zusammenhalt auf dem Lande zu fördern. Obwohl man am 18. Februar diesen Jahres zunächst bei einer Sitzung in Medebach mit einer ablehnenden Haltung konfrontiert wurde und in der Folgezeit die Projektbeschreibung von der Kommission für nicht förderwürdig gehalten wurde, gab man nicht auf! Am 5. März wurde die Projektbeschreibung noch einmal modifiziert und an den Vorsitzenden der LEADRER-Kommission Thomas Grosche geschickt. Und am 12. November ging dann endgültig der Bewilligungsbescheid der Bezirksregierung ein. Die Initiatoren dieses Projektes hoffen, dass durch die Rückführung dieses historischen Gebäudes und seiner sinnvollen Nutzung auch die Kritiker überzeugt werden können. Anfang 2017 wird man mit der Durchführung dieses Planes beginnen und für Ende 2018 rechnet man mit der Fertigstellung. 100.000,00 € ( 80 % EU-Mittel und 20 % vom Land) fließen nach Madfeld.

Die ehemalige Forstscheune wird nach alten noch vorhandenen Bauzeichnungen originalgetreu wieder aufgebaut und so der Nachwelt erhalten bleiben!

Quelle: Ursula Schilling

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