Brilon-Totallokal: Zimmer-Umbau beginnt im Dezember – 21 Zimmer in der ersten Phase (Lesen Sie dazu auch: Ratsherr Loos trägt ca. 40 Änderungsanträge vor, Unmut…)
brilon-totallokal: Im Rahmen eines Pressegesprächs mit der Leitung des Städt. Krankenhauses Maria-Hilf gGmbH am 24. November, ging Dr. Christof Bartsch auf eine Presseerklärung der je zwei Ratsmitglieder der BBL und FDP des Stadtrates Brilon vom 19. November, in der sie auf die Ratssitzung am 23. November Bezug nahmen, ein. Er bedauerte die Presseerklärung und sieht sie unter anderem als schädlich für das Krankenhaus an.“Wir wollten keine vorherige Diskussion in den Medien“, sondern die Diskussion in den dafür zuständigen Gremien. Das sind die Fachabteilungen der Verwaltung, die entsprechenden Ausschüsse des Rates und der Rat selbst.
Der nun am 23. November mehrheitlich beschlossene Gesellschaftsvertrag ist ausschließlich aus sachlichen und gesetzlichen sowie wettbewerblichen Gründen notwendig geworden, um wettbewerblich und wirtschaftlich bestehen zu können. In keiner Weise war es das Ziel einzelne Personen zu benachteiligen. Es geht einzig um rechtssichere Beschlussfähigkeit und wirtschaftliches bestehen. Hierzu war die Gremien Verschlankung notwendig um im Bedarfsfall schnell und unkompliziert reagieren zu können. Klar ist, dass eine Beschlussfassung durch diese Gremien erst nach vorheriger Feststellung des Rates erfolgen kann. Es geht um die Sicherheit der Beschlüsse für das Haus, die Mitarbeiter und die Bürger der Stadt Brilon. Brilons Krankenhaus Maria-Hilf ist das letzte kommunale Krankenhaus im HSK. Auf Grund dieser Tatsache steht nicht Gewinn im Vordergrund, sondern die Versorgung der Bevölkerung. Die Ratssitzung vom 23. November hat in diesem Themenbereich zum Teil persönliche Bezüge und Betroffenheit bei Dr. Bartsch erlangt.
Wir stehen nicht so schlecht da wie es dargestellt wird
Sonja Drumm ist nun seit ihrer Bestellung zur Geschäftsführerin des Krankenhauses Maria Hilf am 12. Mai 2017 sechs Monate im Amt. Sie hatte, nach dem ihre Vorgängerin das Krankenhaus fast „fluchtartig“ verlassen hatte, eine Menge aufzuarbeiten. Die von dieser, aus nicht nachvollziehbaren Gründen, nach außen getragene Meldung, dass dieses Krankenhaus defizitär und auf Dauer nicht haltbar sei, erweist sich einmal mehr als nicht zutreffend. Viele Themen waren zur Zeit der Übernahme durch Frau Drumm offen und der Jahresabschluss 2016 wies ein Minus von 1.300.000 Euro auf. Durch sorgfältige Prüfung aller Posten konnte der Minusbetrag deutlich auf 675.000 Euro reduziert werden. Dieses Defizit ist jedoch bei Krankenhäusern dieser Größenordnung durch Entgeltumwandlung unabwendbar.
Sie wies daraufhin das der Investitionsplan für 2018 steht, ebenso die Wirtschaftsplanung. In diese Planung eingeflossen sind die neu zu besetzenden Chefarzt Stellen.Zum Jahresanfang 2018 wird die Chefarzt Stelle der Gastroenterologie (Teilbereich der Inneren Medizin, Magen/Darm) neu besetzt. Für den ausscheidenden Chefarzt der Unfallchirurgie, Dr. Schmidt, ist die notwendige Neubesetzung in die Wege geleitet und die Kandidaten für diese Position sind vorhanden, die entsprechende Freigabe steht noch aus.
Bauplanung für den Umbau Bettenbereich steht
Die durch den damaligen Geschäftsführer Bernd Schulte auf den Weg gebrachte Modernisierung der Patientenzimmer von drei auf zwei Bett Zimmer, ist mit dessen Ausscheiden zum 31.12. 2013 bisher nicht durch die zwei nachfolgenden Geschäftsführer, die das Haus zwischenzeitlich wieder verlassen haben, in die Tat umgesetzt worden. Nun ist es soweit. Anfang Dezember diesen Jahres beginnen die Umbauarbeiten im internistischen Bereich (1. Etage). Diese Arbeiten sollen Ende 2018 abgeschlossen sein. Nachdem die Ursprungsplanungen, die seit vier Jahren ruhten, auf den neuesten technischen und rechtlichen Stand gebracht worden waren und der Rat der Stadt Brilon zugestimmt hatte, konnten die notwendigen Mittel in Höhe von acht Millionen Euro in vier Trancen zur Verfügung gestellt werden. Zu jedem Zweibettzimmer gehört eine integrierte Nasszelle. In diese Umbaumaßnahme sind auch die Kernbereiche der jeweiligen Stationen inbegriffen. In die Bauplanung wurde mit aufgenommen als Bestandteil der Bauleitung die Beachtung von Lärmpegel, Ruhezeiten, Staubverringerung usw.
Wie Wolfgang Pack in seiner Eigenschaft als Stadtkämmerer mitteilte sind die Geldmittel verfügbar und werden zum Teil über Kredite mit null Prozent Zinssatz für die Investition beschafft. Diese Investitionskosten werden nicht über die Fallpauschale getragen. Auf Basis der Ausschreibung von vier Jahren, die auf heute angepasst wurde, erfolgten bereits die Vergaben der Gewerke. Da durch die Umstellung von drei auf zwei-Bett Zimmer verringert sich die Bettenzahl. Da das Krankenhaus ausgelegt ist auf 197 Planbetten, jedoch zurzeit 250 aufgestellte Betten hat, entstehen hier keinerlei Belegungsengpässe. Mit dem zwischenzeitlich erfolgten Praxisanbau Kardiologie Ruhr (Herz) ist nunmehr universitärer Standard, so Sonja Drumm, erreicht. In Zusammenarbeit mit den Kardiologen des Krankenhauses ist eine umfassende 24 Stunden Versorgung gesichert.
In Planung befindet sich zurzeit der Ausbau der Frauenheilkunde und der Geriatrie (Altersmedizin/Altersheilkunde). Neu entwickelt und in Planung ist die „Zentrale Patientenaufnahme“ (ZPA). Bisher gibt es zwei Aufnahmen und zwar eine für das Krankenhaus und eine für die Notärztliche Praxis die den kassenärztlichen Notdienst versieht. Die „Zentrale Patientenaufnahme“ ist 24 Stunden besetzt und hat einen eigenen Chefarzt mit Dr. Höfer. Dieses ist laut der Geschäftsführerin eher die Ausnahme als die Regel. Künftig soll es eine Anmeldung geben, in der die Patienten befragt und auf Grund ihrer Beschwerden der entsprechenden Abteilung zugeführt werden. Für die alte „Klausur“, das ehemalige Schwesternwohnheim, sind Planungen angelaufen, die jedoch noch zu keinem konkreten Ergebnis geführt haben. Angedacht ist bisher der Bereich Altenpflege oder Wohnraum für Mitarbeiter.
Die Planungen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) waren neu angelaufen und sollen Ende 2018 abgeschlossen sein. Dieser Aufwand war notwendig geworden, da die ursprüngliche Planung eine zwei Haus Anordnung vorsah, der BRILONER ANZEIGER berichtete bereits. Neben der Tagesklinik soll ein 20-Bettenhaus für den Sektor Psychosomatik hinzukommen. Das Ganze soll nunmehr als eine komplette einhäusige Einheit entstehen.
Vor wenigen Tagen ist im Handelsregister neu eingetragen worden das „MVZ Am Schönschede GmbH“ MVZ steht für „Medizinisches Versorgungs-Zentrum“ und ermöglicht Krankenhäusern kassenärztliche Leistungen anbieten zu können und Patienten in engem Rahmen steuern und die Belegung des Hauses zu optimieren.
Besonders erfreut ist Frau Drumm über die Zahl der Pflegeschüler die zurzeit im Krankenhaus sind. Es sind vor kurzem 35 hinzugekommen, so dass zur Zeit 75 Pflegeschüler und Pflegeschülerinnen sowie zwei Studenten in Aus- bzw. Weiterbildung sind.
Parken am Krankenhaus ein großes Problem
Von teilweise unhaltbaren Zuständen um das und am Krankenhaus durch Falschparker berichtet die Geschäftsführerin. So sind Fahrzeuge im Bereich des Hubschrauberlandeplatzes oder an der Zufahrt der liegend Krankenzufahrt abgestellt worden. Keine Seltenheit sind widerrechtlich abgestellte Fahrzeug auf den reservierten Ärzteplätzen. Dieses absolut unverständliche Verhalten kann in Ernstfällen zu nicht beschreibbaren Problemen führen. Als Beispiel möge folgendes gelten: Der nicht ständig im Krankenhaus anwesende Anästhesist wird dringend zu einer Operation gerufen. Für den Einsatz entsprechend gekleidet fährt er von seiner Praxis zum Krankenhaus, kann jedoch nicht auf den für ihn reservierten Platz fahren. Er muss eventuell auf eine Wiesenfläche ausweichen und kommt nun zu spät zum OP und muss sich auch noch einmal wegen verschmutzter Kleidung in neue sterile Kleidung umziehen. Der hier für einen eventuellen Notfallpatienten entstehende Zeitverlust kann vielleicht zu irreparablen Schäden führen. Parkplätze sind nach Auskunft von Frau Drumm in ausreichender Zahl vorhanden, bedeuten je nach Lage mal ein paar Schritte mehr.
Bildunterschrift: Verantwortliche des Städt. Krankenhauses Maria Hilf gGmbH Brilon und der Kämmerer der Stadt Brilon anlässlich des Pressegesprächs über die Weiterentwicklung des Krankenhauses.
Von Links. Dr. Christof Bartsch, Wolfgang Pack, Sonja Drumm und Lukas Wittmann
Quelle: PeterKasper