Einbrecher kommen, wenn niemand zu Hause ist

Brilon-Totallokal: 70. Netzwerkplakette im HSK verliehen

brilon-totallokal:  Der Urlaub ist gebucht, die Koffer sind gepackt, die Vorfreude auf die schönsten Wochen des Jahres ist groß. Jetzt noch schnell überprüfen, ob das Licht überall aus ist und die Fenster geschlossen sind, dann die Tür ins Schloss gezogen und ab geht’s in den wohlverdienten Sommerurlaub. Im Flieger geht man alles noch einmal durch – „Ja, abgeschlossen war alles“, und entspannt sich in dem beruhigenden Gefühl, dass zu Hause alles sicher ist. Doch das ist oftmals ein großer Irrtum.

Auch wenn die Standardtür zugesperrt und das Standardfenster geschlossen ist, stellt dies für Einbrecher kein wirkliches Hindernis dar. Ausgerüstet allein mit einem Schraubendreher gelingt es ihnen oftmals in weniger als 30 Sekunden Tür oder Fenster aufzuhebeln.
Nach dem Motto „Schnell rein und schnell wieder raus“ durchwühlt der Einbrecher Schränke und Schubladen und nimmt mit, was er an wertvollen Gegenständen finden kann. Er kennt jedes Versteck, da bleibt kaum etwas unentdeckt. Und nach wenigen Minuten verlässt er das Haus so unauffällig wie er gekommen ist und zurück bleibt eine verwüstete Wohnung.

Um den Albtraum „Einbruch“ erst gar nicht wahr werden zu lassen, wurde auf Initiative von Polizeibehörden im Jahr 2005 das Netzwerk „Zuhause sicher“ gegründet. Dieser Initiative haben sich zunächst 6 Handwerker aus dem Hochsauerlandkreis in einer Schutzgemeinschaft sowie die Kreispolizeibehörde des HSK im Jahr 2012 angeschlossen. Inzwischen ist die Schutzgemeinschaft der Handwerker im HSK auf 8 Unternehmen angewachsen, so dass flächendeckend im Kreisgebiet kompetente Beratung angeboten wird. Nach der bundesweit einheitlichen Empfehlungspraxis der Polizei stellt das Netzwerk „Zuhause sicher“ den mechanischen Einbruchschutz in den Mittelpunkt.

Denn grundsätzliches Ziel der Sicherung des eigenen Zuhauses soll es sein, dass der Einbrecher erst gar nicht das Haus betritt. Durch mechanische Sicherungstechnik können ca. 90% der Einbrecher von ihrer Tat abgehalten werden. Die Polizei im Hochsauerlandkreis konnte im Jahr 2017 einen Versuchsanteil bei den registrierten Wohnungseinbruchdiebstählen von über 54 % feststellen. Dies ist auch auf die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Polizeibehörde und den Partnern des Netzwerks zurückzuführen.

Damit die Technik hält, was sie verspricht, sollte man darauf achten, dass sie ihr Können in Prüfungen nachgewiesen hat. Empfehlenswert sind damit DIN-geprüfte mechanische Sicherungen, die bei normgerecht nachgewiesenem Einbau durch Mittel des Bundes über die KFW Bank sogar förderfähig sind.
Passende Fachunternehmen für die sachkundige Umsetzung der polizeilichen Empfehlungen zum Einbruchschutz findet man in den örtlichen Schutzgemeinschaften des Netzwerkes „Zuhause sicher“. Diese Betriebe haben unter anderem ihre Qualifikation in der Nachrüstung von Fenstern und Türen dem Landeskriminalamt gegenüber nachgewiesen. Daneben sind sie verpflichtet, sich einmal im Jahr fortzubilden.

Durch die Bündelung der kriminalpolizeilichen und der handwerklich fachlichen Kompetenz in Beratung sowie der entsprechender Umsetzung der empfohlenen Sicherungsmaßnahmen, konnten im HSK schon 70 private Objekte mit der netzwerkeigenen Präventionsplakette ausgezeichnet werden.

3 Schritte zum sicheren Zuhause

Gemeinsam bieten die „Zuhause sicher“-Partner Eigentümern und Mietern eine Begleitung auf dem Weg zum sicheren Zuhause in drei Schritten an.

Schritt 1 – Sicherheitsberatung bei der polizeilichen Beratungsstelle: Die Beamten informieren zu Täterarbeitsweisen, richtigem Verhalten und sinnvollen Sicherungsmaßnahmen.

Schritt 2 – Umsetzung der polizeilichen Empfehlungen: Fachunternehmen sind in der Lage, für den fachgerechten Einbau geprüfter Sicherheitstechnik zu sorgen und die Empfehlungen der Polizei technisch umzusetzen.

Schritt 3 – Übergabe der Präventionsplakette: Wenn man schließlich das eigene Zuhause mit Einbruch hemmender Sicherheitstechnik und Rauchmeldern gemäß Bauordnung ausgestattet, eine gut lesbare Hausnummer an der Hauswand angebracht und ein Telefon am Bett platziert hat, überreicht die Polizei im Hochsauerlandkreis als Partner im Netzwerk „Zuhause sicher“ die Präventionsplakette. Zudem gewähren die an „Zuhause sicher“ beteiligten Versicherer einen Nachlass auf die Hausratsversicherung.

Jetzt konnte die 12. „Zuhause sicher“-Plakette im Stadtgebiet Brilon und damit die 70. Plakette im HSK.an Familie Lange aus Brilon durch die Polizei überreicht werden.

Quelle: Joachim Richter, Richter-Fenster

Teilen Sie diesen Bericht mit Ihren Freunden