Richtkranz schwebt über St. Liborius

Brilon-Totallokal: Caritas Brilon feiert Grundsteinlegung für das neue Wohnhaus in Winterberg

brilon-totallokal: Winterberg. Ende Oktober 2017 wurde der erste, symbolische Spatenstich für das neue Caritas-Wohnhaus für Menschen mit Behinderung in Winterberg getan. Am Freitag schwebte der Richtkranz über dem St. Liboriushaus und im Erdgeschoss wurde der Grundstein gelegt. Ein Grund zum Feiern, vor allem für die zukünftigen Bewohner: „Schaut her“, sagte Heinz-Georg Eirund, Vorstand Caritasverband Brilon, mit Blick auf den Richtkranz: „Menschen mit Behinderung leben nicht am Rand unserer Städte, sondern mitten unter uns. Sie sind Teil unserer Gesellschaft, unseres Lebens. Das ist gelebte Inklusion in Winterberg.“

Das neue St. Liboriushaus an der Feldstraße 12 liegt nur fünf Gehminuten vom Winterberger Marktplatz entfernt. Peter Schmidt von der Architektengemeinschaft Schmidt & Mengeringhausen stellte die technischen Daten des Baus vor. Der Neubau auf eine Fläche von 1.150 Quadratmetern orientiert sich am Wohn- und Teilhabegesetz. So werden 24 Einzelzimmer mit eigenem Sanitärbereich in modernen 8er, 7er, 5er und 4er Gruppen eingerichtet. Die Zimmergröße liegt jeweils bei 16 Quadratmeter und liegt damit zugleich über dem gesetzlich geforderten Mindestmaß. In jedem Zimmer besteht auf Wunsch Internet, TV- und Telefonzugang. Zusätzlich wird ein weiterer Wohnplatz eingerichtet, der auch zur kurzfristigen Entlastung von Angehörigen oder in einer Krisensituation genutzt werden kann. Eine sogenannte Tagesstruktur bietet Menschen, die nicht die Werkstatt besuchen, einen sinnstiftenden Alltag an. Der Bau wurde von der Architektengemeinschaft Schmidt und Mengeringhausen entworfen. Er ist barrierefrei geplant und beinhaltet zwölf rollstuhlgerechte Plätze. Investiert werden 2,6 Millionen Euro, die durch Eigenmittel des Caritasverbandes Brilon, ein Kapitalmarktdarlehn, öffentliche Darlehn und einen Zuschuss der Stiftung Wohlfahrtspflege erfolgt. „Der Neubau des St. Liboriushaus wird, wie alle Baumaßnahmen der Caritas, ohne einen Zuschuss kirchlicher Steuermittel oder Spenden realisiert“, sagte Vorstand Eirund. Der Bezug ist für Ende März 2019 geplant.

Gebaut wird auch vor dem Hintergrund, dass das älteste Wohnhaus der Caritas, das Dechant-Ernst-Haus in Brilon, nicht nach den anstehenden gesetzlichen Vorgaben umgebaut werden kann. Bewohner, die gebürtig aus den Städten Winterberg, Hallenberg und Medebach stammen, können in ihre Heimat zurückziehen. Zugleich bietet die in 2014 eröffnete Caritas-Werkstatt St. Martin in Winterberg einen nahen Arbeitsplatz.

Zu einem Richtfest gehört traditionell die Grundsteinlegung. „Grundsteine sind hohl und erhalten eine Zeitkapsel“, sagte Vorstand Eirund. Die wurde für das St. Liboriushaus mit der aktuellen Ausgabe der Tageszeitung, Geldmünzen und der Gründungsurkunde des neuen Hauses befüllt, die auch verlesen wurde. Erstmalig, zumindest in der über 70-jährigen Geschichte des Caritasverbandes Brilon, wurden mit einem augenzwinkernden Schmunzeln auch zwei Panini-Fotos aus dem Jubiläumsheft des TUS Rösenbeck mit in die Zeitkapsel gesteckt. „Und zwar von zwei prominenten Fußballspielern aus der Region“, sagte Heinz-Georg Eirund mit Blick auf Thomas Schneider, Fachbereichsleiter Behindertenhilfe, und Daniel Schlüter, Einrichtungsleiter Stationäres Wohnen. „Damit die Menschen, die die Bilder in 500 Jahren finden, wissen wie wir ausgesehen haben“, lachten die beiden passionierten Kicker.

Info-Kasten: Die Caritasfamilie in Winterberg

Zu den Einrichtungen und Diensten des Caritasverbandes Brilon gehören in der Stadt Winterberg:

  • das Suchttherapeutische Haus Nordhang am Bahnhof
  • die Caritas-Werkstatt St Martin
  • das Ambulant Betreute Wohnen mit dem Blickkontakt
  • die Sozialstation Winterberg
  • die Mutter-Kind-Klinik St. Ursula
  • Beratungsstellen: Allgemeine Soziale Beratung, Integration- und Migration, Suchtberatung, Kurberatung
  • Ambulante Erziehungshilfen
  • Caritas-Warenkorb

BU. Grundsteinlegung: (v. l.) Ludwig Albracht (Caritasrat), Heinz-Georg Eirund (Vorstand Caritasverband Brilon), Christina Müller (zukünftige Bewohnerin), Thomas Schneider (Fachbereichsleiter Behindertenhilfe), Richard Schröder (zukünftiger Bewohner), Huberta Große (Sprecherin Gesamtbeirat), Bürgermeister Werner Eickler und Heinz Hillebrand (Vorsitzender Caritasrat).                                                                                         

Quelle: Sandra Wamers, Caritasverband Brilon e.V.

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