Brilon-Totallokal: „Hier weiß man, wie eine frisch gemähte Wiese riecht – und dass gelber Schnee kein Zitroneneis ist“
brilon-totallokal: Assinghausen. Das kennen die Kinder im Städtischen Kindergarten Assinghausen ganz genau – nicht nur im Gedicht. Und weil das so ist, ist die Einrichtung ab sofort der erste „Naturpark-Kindergarten“ im ganzen Hochsauerlandkreis.
Im Rahmen einer Feierstunde überreichten Barbara Dienstel-Kümper, stv. Vorsitzende des Naturpark-Vereins, Geschäftsführer Detlef Lins und Regionalmanager sowie Regionalmanager Christoph Hester die entsprechende Urkunde an Petra Decker, Leiterin des Städtischen Kindergartens Assinghausen. Die Auszeichnung „Naturpark-Kindergarten“ ist ein bundesweites Zertifikat des Verbandes Deutscher Naturparke, die für einen Zeitraum von fünf Jahren verliehen wird. Die besondere Bedeutung von Umwelt und nachhaltiger Entwicklung ist eines von zahlreichen Kriterien, die Naturpark-Kitas erfüllen müssen. Umweltbildung sei schließlich der beste Naturschutz, betont Barbara Dienstel-Kümper: „Was man kennt und lieb gewonnen hat, das wird man auch schützen.“
Dass man Umwelt ganz genau kennt und schätzt, das stellten die „Asker Kinder“ dann auch gleich unter Beweis: In einem Naturschutz-Quiz traten sie gegen Bürgermeister Wolfgang Fischer an – und schlugen sich wacker. Mit einem eigens einstudierten Tanz, Liedern und Gedichten zeigten sie, dass Umweltschutz nicht nur wichtig ist, sondern auch richtig Spaß macht.
Mehr als das: „Die Kinder sind die besten Multiplikatoren“, weiß Petra Decker: Seitdem der Kindergarten einen eigenen Garten hat, haben auch zahlreiche Eltern zuhause Hochbeete angelegt. Das im Kindergarten angebaute Obst und Gemüse wird in der Küche verarbeitet und landet schließlich im Kindergarten auf dem Teller. Umwelt werde auf diese Weise in den Alltag integriert: „So wissen die Kinder nicht nur, wie Gemüse schmeckt, sondern auch, wie es wächst, und warum die Bienen dafür wichtig sind.“ Bürgermeister Wolfgang Fischer gratulierte zu der Auszeichnung: „Eine ganz tolle Geschichte mit einem ganz tollen Team.“ Der Städtische Kindergarten Assinghausen sei bereits Ernährungs-Kindergarten, Bewegungs-Kindergarten und „Kindergarten mit Biss“: „Hier arbeitet man mit dem unterschiedlichsten Themen.“
Und nun auch mit den unterschiedlichsten Obstsorten: Für den „Kindergarten-Garten“ übergaben Sevil Yildirim, Projektkoordinatorin Streuobstwiesenschutz beim NABU NRW, und Nicolas Berthold von der Deutschen Postcode-Lotterie einige Obstbäume. Die alten und heimischen Sorten werden schon im kommenden Jahr Früchte hervorbringen, die dann die Kita-Küche bereichern werden. Entstanden ist das Projekt in Kooperation mit der Familie Weller, die in Assinghausen ihren ihren Biohof als biozertifizierten landwirtschaftlichen Betrieb im Nebenerwerb betreibt. An dieser Stelle greifen viele „Räder“ ineinander, freut sich Sevil Yildirim: Umweltbildung, Elternarbeit und auch die Zusammenarbeit mit dem Naturpark. Dies sei auch der Grund für die Projektförderung durch Nabu und Deutsche Postcode-Lotterie, betont Nicolas Berthold, Pressesprecher der Lotterie: „Hier sehen Kinder von Anfang an, wie aus einem kleinen Obstbaum ein Hochstamm wird.“ Nabu und Deutsche Postcode-Lotterie laden weitere Kitas ein, sich um gemeinsame Förderprojekte zu bewerben.
Dass die Umweltbildung im Städtischen Kindergarten Assinghausen weiter eine bestimmende Rolle spielen wird, betont Naturpark-Regionalmanager Christoph Hester. Gemeinsam werden Kindergarten und Naturpark weiter an Projekten arbeiten und diese umsetzen: „In Assinghausen ist man optimal aufgestellt.“ Für Exkursionen kleiner Entdecker gab es dafür eine „Start-Ausrüstung“ – in Form von zehn „Entdecker-Westen“, die unter anderem mit Lupe, Kompass, Karte und Becherlupe ausgestattet sind. Denn das, was im Kindergarten vermittelt werde, solle die erreichen und begeistern, ergänzt Petra Decker: „Denn schließlich gilt der Grundsatz, dass man nicht für die Schule, sondern für das Leben lernt.“
Fotos:1.) Der Städtische Kindergarten Assinghausen ist erste „Naturpark-Kita“ im gesamten HSK – und arbeitet mit alten Obstbaumsorten im eigenen Garten schon am nächsten Projekt.
Bildnachweis: Stadt Olsberg
Quelle: i.A. Angelika Beuter, Hochsauerlandwasser GmbH