Der Bedarf an Sondertransporten im Rettungsdienst wächst

Brilon-Totallokal: Landrat Dr. Karl Schneider hat dem Rettungsdienst des Hochsauerlandkreises einen Schwerlast- und Verlegungsrettungswagen übergeben

brilon-totallokal: Hochsauerlandkreis. Der Wagen wird nun aufgerüstet und voraussichtlich im April als Sonder-Rettungswagen beim Transport schwergewichtiger Patienten mit einem Körpergewicht ab 150 Kilogramm zum Einsatz kommen. Bis dahin werden auch die Mitarbeiter in die umfangreiche Technik eingewiesen sein. Der Hochsauerlandkreis investierte in das Sonderfahrzeug inklusive aller Medizin-, Beladungs- und Ausstattungsgegenstände rund 440.000 Euro. Die Planungs- und Bauzeit betrug etwa zwei Jahre.

Die Sondertransporte im Rettungsdienst haben in der letzten Zeit deutlich zugenommen, mittlerweile ist es etwa eine Schwerlastfahrt pro Woche. Die Ausstattung herkömmlicher Rettungs- und Krankentransportwagen hat häufig nicht mehr ausgereicht. Bislang wurden in diesen Fällen Fahrzeuge mit langen Anfahrtswegen aus Dortmund, Paderborn oder Wuppertal eingesetzt.

Das Fahrzeug mit 4×4 Allradantrieb wird vom zentralen Standort am Zentrum für Feuerschutz und Rettungswesen (ZFR) in Meschede kreisweit als Unterstützungskomponente betrieben. Zusätzlich verfügt das Fahrzeug über eine sehr umfangreiche technische Ausstattung, die zum Retten, Lagern und Transportieren von Patienten in besonderen Einsatzsituationen benötigt wird.

Das bis zu elf Tonnen schwere Sonderfahrzeug ist mit einer 1.500 Kilogramm Ladebordwand am Heck ausgestattet, um Patienten mit einem Körpergewicht von bis zu 400 Kilogramm auf einer elektrohydraulisch betriebenen Spezialtrage in das Fahrzeug zu befördern. Ebenso ist es möglich, bettlägerige Patienten samt Krankenhausbett mit Hilfe einer Spezialfixierung zu fahren. Es können auch Notfallpatienten in Elektrorollstühlen mitgenommen werden.

Zur Rettung aus unwegsamem Gelände stehen auf diesem Fahrzeug eine Schwerlastkorbtrage sowie ein Schwerlast-Rettungsbrett zur Verfügung. Zur Ausstattung gehört weiterhin spezielles Bordwerkzeug, das benötigt wird, um beispielsweise vor Ort in Patientenwohnungen Gebäudeteile oder -ausstattungen zu demontieren, damit adipöse Patienten durch Türen und Fenster transportiert werden können. Für intensivpflichtige Patienten gibt es eine erweiterte Ausstattung mit Medizinprodukten wie sechs Spritzenpumpen beispielsweise für Herzmedikamente.

Ebenso können mit dem neuen Fahrzeug besonders adipöse Menschen, denen es in „normalen“ Rettungswagen aufgrund ihrer Körperfülle häufig zu eng ist, transportiert werden. Weiterhin ist es möglich, dass mit dem Fahrzeug schwerstkranke oder schwerstverletzte Patienten unter medizinischer Betreuung sicher gefahren werden (zum Beispiel in Fällen, in denen ein Intensivtransporthubschrauber wegen schlechten Flugwetters nicht fliegen kann).

Landrat Dr. Karl Schneider übergab dem Fachdienst „Rettungsdienst, Feuer- und Katastrophenschutz“ auch zwei neue Rettungswagen. Diese beiden Wagen ersetzen zwei ältere Rettungswagen an der Rettungswache in Sundern. Sie kosteten zusammen inklusive der kompletten medizinischen Ausstattung rund 420.000 Euro.

Übergabe Sonder-RTW an Rettungsdienst (Copyright: Pressestelle HSK)

Bild: Landrat Dr. Karl Schneider (3.v.r.) übergibt die drei neuen Fahrzeuge an den Rettungsdienst (v.l.n.r.): Michael Schlüter (Sachgebietsleiter Operative Dienste, Leitstelle und Technik), Sebastian Schmidt (stellvertretender Sachgebietsleiter Operative Dienste, Leitstelle und Technik), Peter Pichmann (technischer Multiplikator für den Schwerlastrettungswagen), Dieter Linke (stellvertretender Rettungswachenleiter in Sundern), Andreas Schäfer (Fachdienstleiter Rettungsdienst, Feuer- und Katastrophenschutz) und Raimund Schmoll (Rettungswachenleiter in Sundern). / Foto: Pressestelle HSK

Quelle: Martin Reuther (V.i.S.d.P.), Pressestelle Hochsauerlandkreis

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