Winterberg will digital konkrete Mehrwerte für die Menschen schaffen. Stadtmarketing-Geschäftsführer Michael Beckmann hatte zum Digital-Forum geladen
Winterberg. Alle sprechen darüber, nicht zuletzt nach der Europawahl! Die Digitalisierung ist neben dem Klimawandel das Thema schlechthin, das insbesondere die Menschen in ländlichen Regionen beschäftigt. Schnelles Internet, bargeldloses Zahlen, digitale Informations-Angebote sind nur einige der Schlagwörter, die über alle Generationen hinweg diskutiert werden. Grund genug für den Geschäftsführer des Stadtmarketingvereins Winterberg, Michael Beckmann, dieses Thema nicht erst seit der Europawahl ganz oben auf die Agenda zu setzen. Bereits zum zweiten Mal hatte er am Montagabend Experten aus der Branche, Unternehmer, Fachleute der Industrie- und Handelskammer sowie Interessierte zum Austausch unter dem Titel „Digital Lab – Smart City Winterberg“ in den Panoramaraum der Tourist-Information Winterberg geladen. Über 20 Teilnehmer aus der IT-Branche, aber auch aus dem Einzelhandel, der Gastronomie, der Hotellerie, dem Freifunk und der Politik nutzten die Chance für einen kreativen Austausch. Und sie entwickelten bereits konkrete Projekte, die nun zeitnah vorangetrieben werden sollen.
Beckmann: „Kompetenzen bündeln für die Bürge, Unternehmen und Gäste!“
„Ich freue mich sehr, dass das Thema Digitalisierung ein so breites Spektrum an interessierten Winterbergerinnen und Winterbergern motiviert, aktiv mitzuarbeiten. Die 90 Minuten haben gezeigt, wie wertvoll es ist, die Kompetenzen aus vielen Wirtschaftszweigen und aus der Bevölkerung für die nächsten Schritte auf dem Weg zu einer Digitalisierungsstrategie für Winterberg zu bündeln, die sowohl unseren Bürgern als auch den Unternehmen und Gästen den größtmöglichen Mehrwert bietet“, so Michael Beckmann. Denn genau darum geht es dem Stadtmarketing-Geschäftsführer mit seiner Initiative. Wie schaffen wir es, mit der Digitalisierung Mehrwerte zu schaffen und den Menschen zu erreichen? Dies war die zentrale Frage des Stadtmarketing-Geschäftsführers an diesem Abend und es gab ganz konkrete Antworten und Weichenstellungen für die nahe Zukunft.
Kleine Schritte mit einer großen Wirkung: Zum Beispiel Zahlen mit dem Smartphone
Schnell wurde klar, dass es oft die kleinen Schritte sind, die einen großen Mehrwert bringen. Zum Beispiel die Möglichkeit, auch an den Wochenenden über das Smartphone Zutritt zum Bürgerbahnhof zu bekommen, der am Wochenende geschlossen ist. Oder das bargeldlose Bezahlen über das Smartphone in Winterberg branchenübergreifend zur Normalität werden zu lassen. Größere Ausmaße hatte zudem die Idee, eine digitale Plattform zu schaffen – sei es über eine App oder andere digitale Lösungen – auf der nahezu alle Angebote und Serviceleistungen Winterbergs bis hin zu Leistungen der Stadtverwaltung vereint, miteinander sinnvoll vernetzt und abrufbar sind. „Dazu könnten nicht nur die gastronomischen Leistungen oder Hotel-Angebote zählen, sondern auch zum Beispiel ein Eltern-Taxi, um die Mobilität zu erhöhen. Gleiches gilt für ein Gastro-Taxi oder den Service, Einkäufe bis in die Wohnungen geliefert zu bekommen. Auch der Einzelhandel und die Handwerker sollten vertreten sein und natürlich die Freizeitanbieter“, betonte Michael Beckmann. Es sei wichtig, digitale Lösungen im Sinne der Menschen zu denken und sie über solche Mehrwert-Angebote mitzunehmen.
Auch das Thema E-Government, also eine digitale Stadtverwaltung, sowie eine digitale Parkplatz-Suche über moderne Sensorik und Verkehrsführung gehöre neben vielen anderen interessanten Vorschlägen mit in das Konzept. Da waren sich alle einig. Die Digitalisierung eröffne weitere Chancen. Zum Beispiel die Ansiedlung von Start Up-Unternehmen in Winterberg, die zum Beispiel in so genannten Co-Working-Spaces, also an Orten, wo verschiedene Unternehmen in einem Gebäude arbeiten, sich vernetzen und effizient zusammenarbeiten, erfolgreich sind.
Ziele: Menschen im Detail informieren und coachen sowie Netzwerke schaffen
Klar wurde auch, dass es sowohl in der Bevölkerung als auch bei den Unternehmen oft an den nötigen Informationen über Möglichkeiten mangele, die Zukunft digitaler und damit service-orientierter zu denken, ohne große Investitionen tätigen zu müssen. Bestes Beispiel sei das bargeldlose Zahlen, bei dem es bereits kostengünstige Systeme gebe. Deshalb war sich das Forum schnell einig, dass es nötig sei, sowohl die Unternehmen als auch die Bürgerinnen und Bürger gezielt über das Thema Digitalisierung und die konkreten Möglichkeiten zu informieren, ihnen auch ein Stück Sorge vor der Digitalisierung zu nehmen und ihnen ein Angebot zur Fortbildung über E-Coaches zu machen. Zudem sei es sinnvoll, die Experten in der Digital-Branche vor Ort an einen Tisch zu bringen, um alle bereits vorhandenen Systeme und Möglichkeiten auszuschöpfen. Daher haben sich gleich zwei Arbeitsgruppen gebildet, die sich zeitnah zu den Themen „Kommunikation und E-Coaches“ sowie „Vernetzung und Mobilität“ treffen, um die Ideen in konkrete Projekte umzuwandeln.
Die Unterstützung der Politik bei diesem für die gesamte Stadt Winterberg wichtigen Prozess sicherte bereits am Montagabend der CDU-Fraktionsvorsitzende im Winterberg Stadtrat, Joachim Reuter, zu. „Ich bin allen Beteiligten total dankbar für ihr Engagement. Zeigt es doch, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind und gemeinsam das Thema für unserer Bürgerinnen und Bürger, die Unternehmen vorantreiben können“, so das Fazit von Michael Beckmann. Unabhängig von den zeitnahen Sitzungen der Arbeitsgruppen wird es am 7. November um 19 Uhr den nächsten Stammtisch zum Thema „Digitalisierung“ geben, zu dem alle Interessierten eingeladen sind.
Quelle Text + Foto: Ralf Hermann, Agentur Textzeit!