Briloner Jazznacht 2019 mit ECHO Jazz-Gewinner Nils Wülker und der Jazzkantine

 

BWT und Sparkasse Hochsauerland laden ein zur 24. Briloner Jazznacht

brilon-totallokal: Am Samstag, den 19.10.2019, ist es wieder soweit. Die Aula des Petrinums verwandelt sich zum 24. Mal in einen Jazz-Club. Am Donnerstag stellte Thomas Mester, Leiter des Kulturbüros, in der Sparkasse Hochsauerland das hochkarätige Programm vor. „Die Briloner Jazznacht hat sich in all den Jahren etabliert. Wir haben mit internationalen Gästen aus der oberen Liga die Messlatte sehr hoch gedreht. Dieses Jahr haben wir zwei Acts auf der Bühne und wir bleiben im Inland.“ Mit Nils Wülker und der Jazzkantine holt Mester Künstler auf die Bühne, die zur Top Liga der Branche zählen. „Man hätte auch gut zwei Veranstaltungen daraus machen können. Jede Band spielt in Deutschland in ausverkauften Hallen“, weiß Mester, der selbst Musiker ist.

ECHO Jazz-Gewinner Nils Wülker wird den Abend eröffnen. Seit vielen Jahren zählt er zu den erfolgreichsten Jazztrompetern und Komponisten in Europa. Als 1996 die Geschichte der Briloner Jazznacht begann, wurde der damals 19-Jährige von Peter Herbolzheimer für das Bundesjazzorchester (BuJazzO) entdeckt. Schon während des Studiums ging seine Karriere steil bergauf. 2002 veröffentlichte er sein Debütalbum „High Spirits“ als erster deutscher Jazzmusiker bei SONY MUSIK. In den Folgejahren komponierte, spielte und produzierte Wülker eigene, neue Musik und veröffentlichte fünf Alben mit hochrangigen Gästen, was ihm seinen Ruf als „großer Lyriker“ (FAZ) und „Ausnahmekomponist“ (Crescendo) einbrachte. Last but not least tourt er mit seiner eigenen Band, macht Europa-Tourneen mit Jazz-Musiker-Größen und leitet außerdem das hochkarätig besetzte „Jazz Baltica Ensemble“ mit neuen Arrangements eigener Kompositionen.

„Derartige permanent so hohe Auszeichnungen schaffen nicht viele.“ (Thomas Mester über Nils Wülker)

2013 wurde Wülker mit dem ECHO Jazz der „Instrumentalist des Jahres“, 2014 nahm er für sein Album „Safely Falling“ den German Jazz Award in Gold vom Bundesverband Musikindustrie in Empfang. Mit seinem achten Album „UP“ gewann der Jazztrompeter den Hamburger Musikpreis HANS als „Musiker des Jahres“ und er wurde erneut mit dem German Jazz Award in Gold ausgezeichnet und für den ECHO Jazz nominiert. Mester weiß: „Derartige permanent so hohe Auszeichnungen schaffen nicht viele. Man kann die Musik von A – Z genießen mit erstklassigen Leuten auf der Bühne. Der 43-Jährige ist ein ganz Großer in dieser Jazzbranche“, freuen sich Mester und sein Team auf die Zusage.

Nach etwas über 60 Minuten am Stück wird es eine kleine Umbaupause von 20 Minuten geben. Gegen 21:30 Uhr beginnt der 2. Act mit der Braunschweiger Band „Jazzkantine“.

Tournee-Auftakt der „Jazzkantine“ in Brilon – „Jazz meets Rap“

Auf sage und schreibe 25 Jahre mit Erfolgen, aber auch Schicksalsschlägen, kann die Jazzkantine zurückblicken. Nach rund 1500 Konzerten ist die Briloner Jazznacht für die Künstler der Auftakt ihrer Jubiläums-Tournee. Dann heißt es „Jazz meets Rap“. Erst danach geht es nach Kassel, Berlin, Hamburg und München. Viele Konzerte seien bereits ausverkauft, hat sich Mester erkundigt.

Einst inspiriert von Quincy Jones legendärem „Back on the Block“-Album, das eine Vielzahl prominenter Musiker verschiedener Musikrichtungen versammelte, hat die experimentierfreudige vielköpfige Band ihren ganz eigenen originären Sound geschaffen. Die damals 15-köpfige zusammengewürfelte Truppe mit der Lust an kreativer Grenzüberschreitung und stetigen Neuerfindungen schaffte es bis auf Platz 62 der deutschen Charts, verkaufte über 100 Tsd. Exemplare, gewann einen German Jazz Award und auch den Echo. Mit zwölf Alben, denen hochkarätige Gastmusiker wie Till Brönner, Nils Landgren oder Rapper Ol` Dirty Bastard die besondere Würze verliehen und unermüdlicher Livepräsenz, u. a. beim renommierten Montreux Jazz Festival, erspielte sich die Rock´n´Roll-lastige Jazz-Band über die Jahre einen guten Namen. „Das ist schon etwas ganz Besonderes, wenn man auf diesem Jazzfestival spielen darf“, schilderte Mester.

Die richtige Idee zum richtigen Zeitpunkt

Für Christian Eitner, Gründer, Bandleader, Bassist und Produzent der Jazzkantine, stellte sich 1994 die Frage, ob man coolen Jazz mit Rock´n´Roll auch mit deutschen Jazzern und Rappern hinbekommt. Die richtige Idee zum richtigen Zeitpunkt war geboren! Bis heute brodeln cooler Jazz, lässiger Rap, warmer Soul, grooviger Reggae und auch Heavy-Metal im Soundtopf. Mit „Hell`s Kitchen“ erreichten sie 2008 Platz 1 bei den iTunes-Jazz-Charts und Platz 1 der deutschen Media Control-Charts Jazz. Mit dem wohl besten deutschen Posaunisten Nils Wogram, Shooting Star Simon Oslender an der Hammond, „De-Phazz“-Frontlady Pat Appleton, RnB-Sänger Albert N`Sanda sowie Johnny Strange (Culcha Candela) gibt es eine Reihe von exzellenten Gastmusikern, die spannende Akzente in den 15 Tracks setzen.
„Hey, hey, an alle Wegbereiter, es ist uns eine Ehre und so soll es immer sein …“, werden Cappuccino und Tachi ganz entspannt rappen. Mit dem neuen Album „Pauken und Trompeten“, das letzten Freitag erschienen ist, geht die achtköpfige Jazzkantine auf Tour. Es erzählt die 25-jährige Jazzkantine-Story in komprimierten 4:15 Minuten. „Der Kern ist immer zusammengeblieben und spielt seit 25 Jahren zusammen“, weiß Mester. „Es wird einen Querschnitt geben, was sie alles so gemacht haben. Man kann sich wirklich darauf freuen.“

Die richtige Idee zum richtigen Zeitpunkt hatten aber auch Mester und sein Team. „Wir haben vor einigen Jahren festgestellt, dass das Publikum älter wird und man hat uns gewarnt, dass man das Thema Jazz nicht zu weit öffnet“. Doch die Veranstalter hatten den richtigen Spürsinn. „Mit Manu Katché zur 20. Jazznacht wollten wir etwas Besonderes machen. Mit diesem Abend ist die Tür aufgegangen. Seitdem sind wir bis auf den letzten Platz ausverkauft“, schilderte Mester. Die Karten gehen bis Frankfurt, Dortmund, Münster oder Berlin. Ausschlaggebend für den Erfolg sei, dass man sich vom traditionellen Jazz her geöffnet habe. „Die Jazz-Fans reisen, um die Künstler zu hören.“

Und was erwartet uns im nächsten Jahr zum 25-jährigen Jubiläum?

„Es wird ein Highlight, wer uns dann besucht. Am 19.10. werden wir das Programm für den 17.10.2020 vorstellen und auch schon an dem Abend Tickets verkaufen.“ Mehr verraten Mester und sein Team noch nicht. Mester dankte der Sparkasse Hochsauerland als größten Partner, „die es ermöglicht, dass wir uns mit den großen Künstlern präsentieren können, ohne die diese Veranstaltungen nicht möglich wären“, der Firma Egger, den Stadtwerken Brilon, Peter Bergmann und der Warsteiner Brauerei sowie Martin Steiner, Koch der Almer Schlossmühle, welcher die Jazznacht bereits zum dritten Mal mit leckeren Speisen aufwertet.

Tickets für die 24. Briloner Jazznacht sind zum Preis von 27 Euro erhältlich bei den Buchhandlungen Podszun und Prange, dem Bistro InForo, der BWT sowie online unter www.ticket-regional.de. Der Preis an der Abendkasse beträgt 30 Euro. Einlass ist um 19 Uhr, Beginn um 20 Uhr.

Quelle: Silke Nieder

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