Pastorale Räume im Altkreise Brilon gehen neuen Weg: Firmvorbereitung PFINGSTIVAL 2020

 

Glauben „erleben“ bei Open-Air, Indoor, Workshops und Freizeit vom 15. bis 17. Mai 2020 in Niedersfeld

brilon-totallokal:  Manchmal ist es anscheinend tatsächlich der Heilige Geist, der zu neuen Wegen führt. Bisher fanden die Firmvorbereitungen im Dekanat Hochsauerland-Ost alle zwei Jahre statt. In den pastoralen Räumen fehlte es allerdings an Mitarbeitern für die angemessene Vorbereitung. Auch die Flexibilität litt, da die Jugendlichen jahrgangsstufenübergreifend an der Firmkatechese, so nennt man diese inhaltliche Vorbereitung, teilnehmen mussten. Die Priester der pastoralen Räume und die „Fachkonferenz Jugend“ hatten die Erfahrung gemacht, dass man gerade mit jungen Menschen neue Konzepte und neue Ideen ausprobieren sollte. Am Dienstag stellten Vertreter der „Fachkonferenz Jugend“ im Dekanat Hochsauerland-Ost das jährlich an immer neuen Orten im Dekanat stattfindende PFINGSTIVAL vor. Erstmalig wird das neue Pflichtprogramm für die Firmvorbereitung mit Livebands, Open-Air-Gottesdiensten und spannenden Themen rund um den Glauben für Jugendliche und junge Erwachsene ab 16 Jahren in Niedersfeld stattfinden. Im darauffolgenden Jahr wird es im Raum Marsberg sein.

Die Initiative ging von den Leitern der pastoralen Räume, also den Priestern aus Brilon, Olsberg, Marsberg, Winterberg, Medebach und Hallenberg aus. Die “Fachkonferenz Jugend“ sollte den Auftrag Firmvorbereitung neu denken. Als fast schon alles so bleiben sollte wie es ist, kam dann, spontan und plötzlich, die Idee des Dekanatsjugendseelsorgers Christian Laubhold: „Festival“. Ein einziges Wort war es, welches die Fachkonferenz die Vorbereitung auf das Sakrament neu denken ließ.

„Wir möchten keine trockene Theorie vermitteln“ (Pastor Christian Laubhold)

Pastor Laubhold erläuterte die Idee mit knappen Worten. Es geht an dem Wochenende um verschiedene Aspekte des Glaubens und des Lebens: „Zusammen leben, feiern, beten, Katechese, Workshops, Lichtgottesdienste, Zeit der Ruhe und Zeit der Anbetung.“ Ein dreitägiges Festival als kompakter Glaubenskurs also, „ähnlich wie der Weltjugendtag oder der Katholikentag, komprimiert, zusammen unterwegs, organisch und natürlich den Glauben mit anderen erleben“, so der Dekanatsjugendseelsorger. Der Fokus sei darauf gerichtet zu erkennen, „Wo stehe ich mit meinem Glauben? Soll Jesus eine relevante Rolle in meinem Leben einnehmen?“. Gott sei eine lebendige Größe, die einem Mut machen kann, und nicht nur Theorie. Bei dem Festival soll Gott „lebendiger“, „realer“, „individueller“ und „persönlicher“ werden.

„Da ist einer, der an Dich glaubt. An Dich und Dein Leben. Wir möchten keine trockene Theorie vermitteln, sondern eine lebendige Beziehung aufbauen“, schilderte Pastor Laubhold sein Anliegen für das Festival im kommenden Jahr. Aber auch Glaubens-Wissen sei wichtiger Bestandteil des Glaubens.

„Ich“, „Du“ und „Wir“

Jörg Willerscheidt, Gemeindereferent in Winterberg, betonte, dass die drei Tage inhaltlich durchgegliedert sind in „Ich“, „Du“ und „Wir“. Am ersten Tag setzen sich die Jugendlichen mit sich selbst auseinander. Am zweiten Tag stehe Jesus im Fokus. „Wie will ich Gott erkennen, wenn ich mein Gegenüber nicht kenne?“ Am dritten Tag, dem „Wir“, geht es um den Christus- und den Heiligen-Geist-Gedanken. „Es geht darum, „den Heiligen Geist zu spüren“, erklärte Willerscheidt.

Ehrenamtliche für Workshops gesucht

Um das Festival vor Ort mit Leben zu füllen, sollen die Talente der Ehrenamtlichen und die Neigungen der Jugendlichen genutzt werden. Denn die Inhalte sollen nicht an den Jugendlichen vorbeigehen. Deshalb sind Angebote von Ehrenamtlichen herzlich willkommen. „Nach den Herbstferien 2019 wird es in jedem Pastoralen Raum Schulungen für die Ehrenamtlichen geben, in denen die jeweiligen Workshops des Festivals vorgestellt und vorgeplant werden. Dann starten die Projekte und die Ideen entstehen“, schilderte Vikar Christian Fleiter aus Marsberg die Vorgehensweise.

Bernhard Schrader, Referent für Jugend und Familie in Brilon, betonte einen weiteren Vorteil des PFINGSTIVALS: „Die Jugendlichen haben jedes Jahr die Chance, am Festival teilzunehmen. Die Firmung ist eine Entscheidung, die sie aus der Selbständigkeit heraus treffen.“ So können sich zum Beispiel Freunde unterschiedlicher Jahrgänge oder Geschwister gemeinsam in einem Jahr anmelden. Es gebe keinen Gruppenzwang mehr und auch keinen Kontrollgedanken.

An folgenden Tagen finden – jeweils um 19:30 Uhr – Infoabende im Dekanat Hochsauerland-Ost für den jeweiligen Pastoralverbund statt:

10.09.2019: Propsteikirche Marsberg

19.09.2019: Pfarrheim Olsberg für den PV Bigge-Olsberg

24.09.2019: St.-Jakobus-Kirche Winterberg

01.10.2019: Pfarrzentrum Brilon

08.10.2020: Pfarrkirche Medebach für den PV Medebach-Hallenberg

Für weitere Informationen und für Fragen stehen die jeweiligen Ansprechpartner der Fachkonferenz Jugend im Dekanat Hochsauerland-Ost zur Verfügung: www.pfingstival.net. Auf der Homepage kann auch die Anmeldung heruntergeladen werden, und ab Januar werden die Workshops veröffentlicht.
Die Mitglieder der Fachkonferenz wären auch dankbar für Sponsoren.

Hintergrund Firmung:

Am Pfingstfest wurden die Jünger Jesu vom Heiligen Geist erfüllt. Dies machte sie so stark, dass sie ihre Angst ablegten und mit Freude die Frohe Botschaft Jesu Christi verkündeten. Das Wort Firmung kommt vom lateinischen „firmare“ und heißt übersetzt bestärken, festigen, ermutigen. Die Firmung ist das Sakrament der Bestärkung des jungen Menschen in seinem Christsein. Die Kraft des Heiligen Geistes verleiht Standvermögen und ermutigt, Verantwortung für sich selbst und die Gemeinschaft zu übernehmen. In der Vorbereitung auf die Firmung können Jugendliche und junge Erwachsene sich mit ihrem Glauben und ihren Fragen an das Leben auseinandersetzen. Nach der Firmvorbereitung spendet der Weihbischof in den jeweiligen pastoralen Räumen das Sakrament der Firmung mit der Formel: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“

Quelle: Text und Foto Silke Nieder

 

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