„Da kommt was“ – Staatssekretär stellt Prämie für Landschaftspflege durch Mutterkuhhaltung in Aussicht

Dr. Heinrich Bottermann zu Gast beim Arbeitskreis Mutterkuhhaltung im Landwirtschaftlichen Kreisverband Hochsauerland

brilon-totallokal: HSK.   „Eine Mutterkuhprämie wie damals wird es mit Sicherheit nicht mehr geben. Auch keine Sommer-Weideprämie wie für Milchkühe.
Wir setzen uns dafür ein, dass die ökologische Leistung der Weidehaltung im Rahmen der neuen EU-Förderperiode besser honoriert wird. Denkbar sei dies z.B. durch eine Berücksich- tigung bei den Öko-Regelungen als Teil der neuen Grünen Architektur. Zunächst müssen die Rahmenbedingungen auf der Ebene der EU und die Umsetzung in Deutschland feststehen.

Ich erwarte, dass wir in der zweiten Hälfte des Jahres 2020 hier deutlich mehr Klarheit haben werden“, so Staatssekretär Dr. Heinrich Bottermann aus dem Landwirtschaftsministerium NRW beim Hintergrundgespräch mit dem Arbeitskreis Mutterkuhhaltung im Landwirtschaftlichen Kreisverband Hochsauerland.

Die Mutterkuhhalter hatten zuvor gefordert, eine Weidehaltungsprämie ähnlich wie es sie für Milchkühe gibt, zu erhalten. Dass es jedoch keine Tierprämie mehr geben werde, machte Bottermann unmissverständlich klar. Auf dem Betrieb von Thomas Wiese in Schmallenberg- Sögtrop, Vorsitzender des Arbeitskreises, kamen 60 Bauern und Bäuerinnen zusammen, um dem Staatssekretär persönlich ihre Anliegen vorzutragen. Dabei hoben sie die gesellschaftlichen, ökologischen und dem Tierwohl dienenden Vorzüge der Haltung von Rindern mit ihrem Nachwuchs auf den heimischen Weiden hervor.

Dadurch sei die Bewirtschaftung auch der sehr steilen Berge möglich. Deshalb sei auch die „Ausgleichzulage“, die Landwirten für das Arbeiten auf den schwer zugänglichen Flächen gezahlt wird, ein wichtiges Zubrot für die Bauern im Bergland. Dass es diese nun auch für Ackerflächen gibt, ärgert die Mutterkuhhalter, schließlich sei der Topf nicht größer geworden, wohl aber die Zahl der Empfänger dieser Prämie. Dazu sagte Bottermann, die Ungerechtigkeiten müssten „ausgeschärft“ werden, zudem könne er sich eine Aufstockung vorstellen.

Während der weiteren Diskussion wurden auch die Themen Wisente und Wolf angesprochen. Bottermann sprach sich dafür aus, die Entwicklung der Wolfspopulation erst einmal abzuwarten. Der weitere Verlauf des Wisentprojektes werde durch das MULNV und verschiedene Fachbehörden begleitet.

Zum Abschied betonte er noch einmal die Bedeutung der Arbeit der heimischen Bauernfamilien: „Wir geben uns Mühe, den Wert der Mutterkuhhaltung zu stärken. Auf einem Drittel des Dauergrünlands in NRW weiden Mutterkühe. Forst und Grünland sind wegen der Kohlenstoffbindung wichtig, um dem Klimawandel entgegen zu wirken.“

Und weiter: „Landwirtschaft ist ein Faktor gegen Klimawandel.“ Im Intensiv-Grünland gebe es aber auch Monokulturen. Im Landtag könne man sich vorstellen, in naher Zukunft wieder vielfältiges, artenreiches Grünland zu etablieren.“

 

Quelle: Barbara Kruse, Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband

 

 

 

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