(Hier zu den Bildern, bitte anklicken…) Der Rösenbecker Eggeabtrieb feierte Jubiläum – Rückblick auf eine 25-jährige Erfolgsgeschichte
brilon-totallokal: Rösenbeck. „Ein Almabtrieb, wie er im Allgäu stattfindet … das wäre doch auch was für Rösenbeck“ –niemand hätte vor 25 Jahren wohl damit gerechnet, dass aus dieser Idee eine Veranstaltung wird, die mittlerweile weit über die Grenzen der Stadt Brilon bekannt ist. In diesem Jahr feierte der Rösenbecker Eggeabtrieb sein Jubiläum und kann dabei auf eine beeindruckende Entwicklung zurückblicken.
Doch wie genau ist das Event eigentlich entstanden? Nach einer Fahrt ins Allgäu war es damals Theo Mühlenbein, der den Eggeabtrieb 1994 mit dem Gemischten Chor, bei dem er seinerzeit 1. Vorsitzender war, aus der Taufe hob. „Der erste Eggeabtrieb fand mit ein paar Gruppen statt. Der Musikverein begleitete den kleinen Umzug musikalisch. An der Straße waren nur wenige Leute zum Zuschauen“, erinnert er sich. Heute sieht das ganz anders aus: Straßen werden gesperrt, Parkplätze auf Feldern ausgewiesen. 50 Gruppen nahmen im vergangenen Jahr am Umzug teil. Und aus den wenigen Zuschauern sind mittlerweile mehrere Hundert geworden.
Erst Eggehütte, dann Zelt, jetzt Schützenhalle
Startpunkt war auch vor 25 Jahren schon die Hütte auf der Rösenbecker Egge. In den ersten Jahren führte der Weg des Umzugs auch wieder dorthin zurück. Zunächst wurde in der Hütte gefeiert, später dann mit einem großen Zelt davor. „Irgendwann wurde es auch dort zu eng, daher haben wir den Eggeabtrieb in die Schützenhalle verlegt“, so Mühlenbein. Das war vor 15 Jahren. Die Größe der Veranstaltung wurde nach 20 Jahren für den Gemischten Chor, den kleinsten Verein des Dorfes, schlichtweg zu groß. Aber Rösenbeck ohne seinen Eggeabtrieb? Undenkbar! Der Dorfgemeinschaftsverein übernahm die Ausrichtung des Events. „Das Dorf stellt den Eggeabtrieb gemeinsam auf die Beine, alle packen mit an“, so Holger Borkamp, 1. Vorsitzender des Dorfgemeinschaftsvereins. Und weiter: „Es gibt z.B. ein Deko-Team und eine Wickelgruppe, die unsere Schützenhalle in ein schmuckes Stadl verwandeln.“
Landwirtschaftliche Prägung kommt uns zugute
Dass der Eggeabtrieb seit Jahren so gut sowohl von den Aktiven als auch von den Zuschauern angenommen wird, hat für Holger Borkamp mit der Prägung der Region zu tun: „Rösenbeck und das gesamte Sauerland waren schon immer landwirtschaftlich geprägt – und sind es auch heute noch. Aktive quer durch alle Generationen bringen sich hier ein. Das macht uns stolz und gibt uns Mut für die nächsten Jahre.“
Von Kühen über Esel bis hin zu Lamas
In 25 Jahren ist natürlich viel passiert: Es gibt viele Gesichter, die den Eggeabtrieb geprägt haben: Zum Beispiel der unvergessene Karl „Kalla“ Zahn, der den Umzug bis zu seinem Tod stets mit einer Ziege an der Hand anführte. Oder Theo Mühlenbein und Franz-Heinz Kemper, die die Moderation im Dorf übernehmen. Die lokale Presse ist jährlich vertreten und auch der WDR war schon ein paar Mal vor Ort, um zu berichten. Nennenswert ist auch die Vielfalt der geschmückten Tiere, die beim Eggeabtrieb zu bestaunen ist: Von Kühen und Bullen über Esel, Gänse, Pferde, Schafe und Ziegen bis hin zu Lamas war schon alles vertreten.
Quelle: Dorfgemeinschaft Rösenbeck