20 Jahre Hausaufgabenbetreuung der Caritas-Konferenz Winterberg
brilon-totallokal: Winterberg. Bereits seit 20 Jahren engagieren sich die Ehrenamtlichen der Caritas-Konferenz (CKD) Winterberg für die Bildung von Kindern. Konkret bieten die Engagierten Hausaufgabenbetreuung für Kinder, deren Eltern aus anderen Ländern kommen, an. Bei einem gemeinsamen Frühstück zum Jubiläum wurden auch Erinnerungen an die Anfänge wach.
Im Herbst 1999 kam die CKD Winterberg mit der Grundschule in Kontakt. Zu den Gründern der Hausaufgabenbetreuung zählten Barbara Wirsing-Kremser, Elke Kickum und der damalige Schulleiter Helmut Schmidt. Die Ehrenamtlichen boten an, Kindern aus Asylbewerber- und Spätaussiedlerfamilien zweimal wöchentlich nachmittags bei den Hausaufgaben zu helfen, und zwar kostenlos. Schon damals war den CKD Mitarbeiterinnen bewusst, dass aufgrund der fehlenden Sprachkenntnisse die Eltern ihren Kindern nur bedingt bei den Schulaufgaben helfen konnten. Außerdem waren die Wohnverhältnisse beengt, weshalb die nötige Ruhe und Konzentration für das Lernen fehlte. Das Angebot zur Hausaufgabenbetreuung wurde von der Schule dankend angenommen und ein Klassenraum zur Verfügung gestellt.
„In den ersten Jahren war die Aufgabe mitunter sehr anstrengend“, erinnerte sich eine Mitarbeiterin. Kulturelle Unterschiede, wie beispielsweise die Rollenbilder von Mann und Frau, gehörten dazu, ebenso wie der anstrengende Weg das Lernen zu lernen. Vor diesem Hintergrund hätten die Betreuer anfangs häufig gewechselt. Das hat sich mit der Zeit geändert.
„Seit einigen Jahren gibt es ein festes Team von jeweils drei ehrenamtlichen Betreuerinnen“, freut sich Karin Sommer, Vorsitzende der CKD Winterberg. Aktuell helfen sie 15 Kindern gut eineinhalb Stunden bei den Hausaufgaben. Zusätzlich gibt es noch die Lesepaten an der Offenen Ganztagsschule. „Mit Geduld und Einfallsreichtum werden unbekannte Wörter oder Redewendungen erklärt“, berichtet Betreuerin Ingrid Kroll: „Auch wird regelmäßig gemeinsam gelesen und besonderen Wert wird auf Lob und Ermunterung gelegt.“ Punktuell sei auch ein wenig Durchsetzungsvermögen vonseiten der Betreuerinnen erforderlich.
Die Ehrenamtlichen setzen auf Motivation: Es wird eine Anwesenheitsliste geführt. Auf eigenen Karteikarten wird pro Teilnahme ein lustiger Stempel gesetzt und wer genug Stempelpunkte gesammelt hat, erhält eine Belohnung wie etwa Stifte, Aufkleber, Tier-Puzzle. Diese Motivationsgaben werden von der Ortscaritas bezahlt oder es werden Sachspenden gegeben. „Je sicherer die Kinder mit der deutschen Sprache werden, je selbstsicherer werden sie“, freuen sich die Engagierten. Durch das neue Selbstbewusstsein geraten auch neue Teilhabechancen in den Blick. Die Kinder gehen in den Fußball-Verein, besuchen die Musikschule oder den Skiclub. „Darüber hinaus stehen wir mit den Klassenlehrern in gutem Kontakt und die Teilnahme an der Hausaufgabenbetreuung wird auch im Zeugnis positiv vermerkt“, freut sich Karin Sommer.
Die Engagierten helfen anderen und erhalten zugleich viel dafür zurück. Neben Dank und Freude über Lernerfolge ist es auch der Gemeinschaftsgeist, der jeden einzelnen bereichert. „Wir vertreten uns und tauschen uns aus“, unterstreicht Betreuerin Ruth Hagen: „Gemeinsam machen wir also eine gute Sache.“ Die verfolgte auch CKD-Mitarbeiterin Gisela Schmelz, die aufgrund eines Umzugs beim Jubiläumsfrühstück der Caritas-Hausaufgabenbetreuung mit vielen Dankesworten verabschiedet wurde. Gisela Schmelz hatte sich 45 Jahre in der CKD Winterberg engagiert.
Info: Interessierte, die sich in der Hausaufgabenbetreuung engagieren wollen, können sich bei Karin Sommer unter Telefon 02981 6846 melden.
Bild: Die Engagierten der Caritas-Konferenz Winterberg feierten das Jubiläum der Hausaufgabenhilfe mit einem gemeinsamen Frühstück.
Foto: Caritas-Konferenz Winterberg
Quelle: Sandra Wamers, Caritasverband Brilon e.V.