Die Zukunft des neuen und alten Wohnhauses
brilon-totallokal: „Wir bauen hier ein Haus, das den Menschen Heimat bieten wird“, sagte Heinz-Georg Eirund, Vorstand Caritasverband Brilon, am Freitagnachmittag anlässlich des offiziellen Spatenstichs für den Neubau des Dechant-Ernst-Hauses am Hellenteich. 24 Menschen mit Behinderung werden dort in einem guten Jahr in ihr neues Zuhause einziehen.
Alle zukünftigen Bewohner leben bereits in den Wohnhäusern der Caritas Brilon, die meisten im bestehenden Dechant-Ernst-Haus an der Gartenstraße. Die ehemalige Baustoffhandlung Käfer wurde 1981 angemietet und zum ersten Wohnhaus für Menschen mit Behinderung in Brilon umgebaut. Lange Zeit lebten dort und in den angegliederten Außenwohngruppen 44 Bewohner. Aufgrund gesetzlicher Anforderungen von Einzelzimmerquoten und Zimmer-Mindestgrößen kann das Haus an der Gartenstraße aber nicht mehr als großes Wohnhaus genutzt werden. „Ein Umbau wäre betriebswirtschaftlich nicht darstellbar gewesen“, erklärte Vorstand Eirund. Aktuell leben dort noch 24 Bewohner. Wenn sie ausgezogen sind, beginnt ein neues Kapitel für das Haus an der Gartenstraße.
„Unser gemeinsamer Weg geht weiter“, kündigte Vorstand Eirund an: „Gemeinsam mit der Familie Käfer werden wir das Haus weiter entwickeln.“ Es wird umgebaut, damit zum einen die Sozialstation Brilon einziehen kann, zum anderen sollen Wohnungen für Senioren und Menschen mit Behinderung entstehen. Um Menschen im Alter und / oder mit Behinderung eine bestmögliche Lebens- und Wohnqualität zu bieten, hat die Caritas Brilon in den vergangenen 20 Jahren insgesamt 36.116.789 Euro in das Stationäre Wohnen, also in die Seniorenzentren St. Josef Hallenberg und St. Engelbert in Brilon sowie in die Modernisierung der sechs Wohnhäuser für Menschen mit Behinderung, investiert.
2,8 Millionen Euro, finanziert durch Kapitalmarktdarlehen, öffentliche Darlehen des Landes NRW, Eigenmittel sowie durch die Förderung der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW, werden in den Neubau des Dechant-Ernst-Hauses unterhalb der Rettungswache investiert. Die 24 Plätze, davon 12 für Rollstuhlfahrer, verteilen sich auf drei Gruppen mit jeweils acht Bewohnern. Jedes Zimmer hat einen Internet- und TV-Zugang. Es wird eine Tagesstruktur eingerichtet, die den Menschen, die noch nicht oder nicht mehr in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung arbeiten, einen sinnstiftenden Alltag anbietet. Das Haus wurde vom Architektenbüro Schmidt Mengeringhausen aus Olsberg entworfen und von Architekt Stefan Rothaus ausgeführt. Fachingenieur ist Friedhelm Henze aus Hallenberg. Die Bauzeit beträgt voraussichtlich 13 Monate.
„Das Bemühen des Caritasverbands um einen Bauplatz für das neue Dechant-Ernst-Haus wurde von der Stadt Brilon durchweg positiv begleitet und das mit voller Überzeugung“, betonte Bürgermeister Dr. Christof Bartsch. „In Brilon haben wir dank des jahrzehntelangen Engagements des Caritasverbands eine gute Übung im Miteinander von Menschen mit und solchen ohne erkennbare Behinderung. Dabei geht es nicht um Gleichmacherei, sondern ganz schlicht darum, der Vielfalt menschlichen Daseins in unserer Stadt Raum und Akzeptanz zu geben. Genau das gelingt mit dem hier entstehenden Gebäude für Mitbürgerinnen und Mitbürger mit geistigen oder körperlichen Einschränkungen.“
Bevor Diakon Hubert Funke den Bauarbeiten und zukünftigem Dechant-Ernst-Haus den Segen spendete, bedankte sich Vorstand Eirund bei den Gästen und Nachbarn: „Es freut mich, dass Sie der Einladung gefolgt sind. Denn es ist eine wichtige Aufgabe unserer Gesellschaft, sich Menschen in besonderen Lebenslagen zu widmen und sich mit Ihnen solidarisch zu erklären.“
Bild: Offizieller Spatenstich (v. l.) Heinz-Georg Eirund (Vorstand Caritasverband Brilon), Bundestagsabgeordneter Dirk Wiese, Heinz Hillebrand (Vors. Caritasrat), Architekt Willi Mengeringhausen, Bürgermeister Dr. Christof Bartsch, Huberta Große (Bewohnerbeirat Caritas Wohnhäuser) mit Bewohnern und dem Leitungsteam Daniel Schlüter (Einrichtungsleitung Stationäres Wohnen, v. r.), Uta Weigand (Leitung Dechant-Ernst-Haus) und Thomas Schneider (Fachbereichsleiter Behindertenhilfe).
FOTO: CARITAS BRILON / SANDRA WAMERS
Info: Wohnen für Menschen mit Behinderung bei der Caritas Brilon
- 176 Menschen mit Behinderung leben und wohnen in den Häusern der Caritas Brilon
- Gebaut wird mit Blick auf das Wohn- und Teilhabegesetz, das u. a. eine Einzelzimmerquote von 80% und Mindestgrößen von 14 qm / Zimmer vorschreibt. Nach Abschluss aller Baumaßnahmen werden diese gesetzlichen Vorgaben nicht nur eingehalten, sondern im Positiven überschritten.
- Bisherige Baumaßnahmen der Caritas Brilon für das Stationäre Wohnen:
2005: Eröffnung St. Elisabethhaus, Scharfenberger Str.
2011: Neubau des „Haus Nordhang“ am Bahnhof Winterberg
2014: Eröffnung des neuen St. Nikolaushaus, Zimmerstraße (zuvor Mühlenweg)
2015: Modernisierung der Wohnhäuser am Mühlenweg, den heutigen Wohnhäuser St. Hildegard
2019: Eröffnung des neuen St. Liboriushaus in Winterberg (zuvor Mühlenweg)
Quelle: Sandra Wamers, Interne | Externe Kommunikation / Marketing