Statement von PETA: „Flucht vor Ethik und Gesetz widerspricht wissenschaftlichem Standard“
brilon-totallokal: Nikos Logothetis, Hirnforscher und Direktor des Max-Planck-Instituts für Kybernetik in Tübingen, hatte nach der Veröffentlichung der Aufnahmen aus seinem Labor und dem damit verbundenen Skandal die Affenversuche vorerst beendet. Nun wurde bekannt, dass er Ende dieses Jahres nach China geht, um dort wieder an Affen zu experimentieren. Anne Meinert, Kognitionsbiologin und Fachreferentin für den Bereich Tierversuche bei PETA, kommentiert:
„In Deutschland wurden die Affenversuche am Tübinger Max-Planck-Institut für Kybernetik viel diskutiert und aufgrund des öffentlichen Drucks nicht mehr durchgeführt. Nikos Logothetis‘ Wechsel nach China bedeutet schlichtweg eine Abwanderung an einen Forschungsstandort, der niedrigere ethische und gesetzliche Anforderungen hat.
Diese Praxis des ‚ethics dumping‘ wird stark kritisiert, unter anderem von einem EU-Projekt zur Etablierung hoher wissenschaftlicher Ethikstandards. Für Logothetis‘ Experimente wird Affen der Schädel aufgebohrt, um Elektroden in ihr Gehirn zu stecken, und sie bekommen beispielsweise zeitweise weder Nahrung noch Wasser – das ist reine Tierquälerei und hat nichts mit renommierter Wissenschaft zu tun.
Es steht uns nicht zu, fühlende Lebewesen für unsere Zwecke und unseren Wissensdurst zu missbrauchen. Daher fordern wir Herrn Logothetis auf, weder in Deutschland noch sonst wo auf der Welt Tierversuche durchzuführen und sich stattdessen auf humanrelevante Methoden zu konzentrieren.“
PETA Deutschland e.V. ist mit über 1,5 Millionen Unterstützern die größte Tierrechtsorganisation des Landes und setzt sich durch Aufdecken von Tierquälerei, Aufklärung der Öffentlichkeit und Veränderung der Lebensweise dafür ein, jedem Tier zu einem besseren Leben zu verhelfen.
Bild: Anne Meinert / © PETA Deutschland e.V.
Quelle: Thomas Lesniak – PETA Deutschland e.V.