Angehende Mediziner schnuppern in Olsberg in ihren künftigen Beruf

 

Projekt „LOCALHERO“ startet: Angehende Mediziner schnuppern in Olsberg in ihren künftigen Beruf

 

Olsberg. „Komm aufs Land.Arzt“ – unter diesem Motto arbeitet die Stadt Olsberg gemeinsam mit den Städten Brilon, Medebach und Winterberg zusammen, um so einen Baustein für die künftige medizinische Versorgung in der Region zu setzen. Nun kommen angehende Mediziner nach Olsberg – und werden dabei sogar zum „LOCALHERO“.

 

Das jedenfalls ist der Titel eines Projektes der Universität Witten/Herdecke. 25 Studierende  beginnen damit ihr einwöchiges Praktikum in ebenso vielen allgemeinmedizinischen Praxen. Auch vier Praxen in Olsberg sind mit dabei: Die Praxen Medicus, Simone Pekar, Birgit Janßen und die Berufsausübungsgemeinschaft Dr. Martin Höfer, Michael Ester werden eine Woche lang dem medizinischen Nachwuchs Einblicke in den Alltag und die Vorteile einer ärztlichen Tätigkeit außerhalb der großen Städte geben.

 

„Anders als bei anderen „Landarzt“-Projekten hat sich LOCALHERO zum Ziel gesetzt, angehende Medizinerinnen und Mediziner bereits im Studium für das Thema zu interessieren und Faktoren zu identifizieren, die den ärztlichen Nachwuchs langfristig in der Region halten“, unterstreichen die Projektverantwortlichen der Universität Witten/Herdecke. Es wird vom Bundesministerium für Gesundheit mit 1,7 Millionen Euro gefördert und als Verbundprojekt mit den Unis Duisburg-Essen, Bochum, Düsseldorf und Witten/Herdecke durchgeführt.

 

Die Begeisterung für ein Leben und Arbeiten auf dem Land soll dem Mangel an Ärztinnen und Ärzten in den Regionen entgegenwirken, die am Projekt teilnehmen. Denn auch wenn es „unterm Strich“ so viele Ärztinnen und Ärzte gebe wie noch nie, gehe die Versorgungsdichte in vielen ländlichen Landesteilen zurück, weiß man an der Universität Witten/Herdecke. So wurde mit LOCALHERO ein innovatives Lehrkonzept für den theoretischen Teil des Studiums entwickelt, das mit vielen unterschiedlichen praktischen Erfahrungen sowie einem Begleitprogramm ergänzt wird. Auf diese Weise erhalten die Studierenden quasi „aus erster Hand“ und orientiert am beruflichen Alltag einen umfassenden Einblick in die Tätigkeit als Landärztin oder Landarzt.

 

Auch die Studierenden sind voller Vorfreude auf die Erfahrungen auf dem Land und dürfen zugleich innerhalb des Projektes viele eigene Vorschläge unterbreiten. So soll das Studium, das an der Universität Witten/Herdecke bereits sehr praxisorientiert ist, noch attraktiver werden. Zu guter Letzt soll am Ende durch die Verstärkung junger Ärztinnen und Ärzte die Patientenschaft vor Ort profitieren, denn für sie soll durch das Projekt in der Zukunft eine funktionierende hausärztliche Versorgung sichergestellt werden. Das Projekt LOCALHERO (LOngitudinales Curriculum ALlgemeinmedizin zur Stärkung der Hausärztlichen VErsorgung in ländlichen RegiOnen) startete im Januar 2022 und läuft bis Ende 2024.

 

Es gehe darum, neue Ärzte für die Region zu gewinnen, so Olsbergs Bürgermeister Wolfgang Fischer, „und dafür müssen wir auch neue Wege beschreiten.“ Das Projekt „Localhero“ sei dafür ein sehr gutes Beispiel. Ausdrücklich dankt Bürgermeister Fischer auch den Ärztinnen und Ärzten aus Olsberg, die nun den angehenden Medizinerinnen und Medizinern Einblicke in ihre Arbeit vor Ort geben. Wenn junge Menschen quasi aus „erster Hand“ erfahren können, wie abwechslungsreich und vielfältig das Arzt-Sein in der Region ist, „dann werden unsere Ärztinnen und Ärzte nicht nur Botschafter für ihren Beruf, sondern sie leisten auch einen enorm wichtigen Beitrag für die künftige medizinische Versorgung der Menschen vor Ort.“

 

Quelle: Jörg Fröhling, Presse und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Olsberg

Bildrechte: AdobeStock 296514159 / Brilon-Totallokal

 

 

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