Olsberg: Unternehmerfrühstück zum Thema Ausrichtung der Wirtschaftsförderung: „Olsberg als Standort ist stark“

Im Bereich der Wirtschaftsförderung noch professioneller aufstellen“, betont Olsbergs Bürgermeister Wolfgang Fischer bei der Begrüßung der etwa 60 Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem Stadtgebiet

 

Olsberg. Das Ziel ist klar: „Wir wollen uns im Bereich der Wirtschaftsförderung noch professioneller aufstellen“, betont Olsbergs Bürgermeister Wolfgang Fischer bei der Begrüßung der etwa 60 Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem Stadtgebiet zum dritten informativen Frühstück im Haus des Gastes. Thema war die Ausrichtung der Wirtschaftsförderung in der Stadt Olsberg. Wolfgang Fischer machte deutlich: „Wir fangen nicht bei Null an. Es ist da einiges unterwegs.“ Die gemeinsame Ausbildungsbörse mit Brilon etwa nannte er als gutes Beispiel.

 

Auf Grundlage der Ergebnisse einer Analyse des Beratungsunternehmens Moduldrei Standortstrategie GmbH hatte der Rat beschlossen, einen Arbeitskreis zum Thema Wirtschaftsförderung zu gründen. Nachhaltigkeit solle, so Olsbergs Bürgermeister, eine besondere Rolle spielen, aber auch das produzierende Gewerbe wolle man berücksichtigen. Schwerpunkte der nahen Zukunft sieht er auch in den Bereichen Bildung, Schule und Feuerschutz.

 

Prof. Dr. Stefan Lennardt von Moduldrei unterstrich: „Olsberg als Standort ist schon stark und steht insgesamt gut da.“ Die Stadt sei heute attraktiver für die Menschen als vor zehn Jahren: „Was Sie bieten, ist vielen heute wichtiger.“ Allerdings dürfe das Angebot nicht schlechter werden.

 

Gewerbe und Gesundheit/Dienstleistung stufe er etwa gleich bedeutsam ein. Gerade in den Bereichen Gesundheit und Tourismus sehe er weiteres Wachstumspotential: „Da sehen wir eine Chance, man sollte sich noch stärker vermarkten.“

 

In fünf Handlungsfeldern stellte Prof. Dr. Lennardt Projektideen vor. Im Bereich Gesundheit/Dienstleistung regte er die Einrichtung von Coworking-Spaces an, also Miet-Arbeitsplätzen in Räumlichkeiten, die mit anderen geteilt werden. Zugleich biete sich damit auch eine Chance für die Nutzung von Leerständen. Weil immer mehr Menschen im Homeoffice seien und weniger pendeln müssen, bestehe in diesem Bereich großes Potential. Die Stadtbücherei habe sich neu aufgestellt – auch deren Möglichkeiten könne man verstärkt nutzen. Aus der Politik sei die Idee gekommen, eine kleinstädtische Start-up-Kultur zu fördern, um Firmenneugründungen Raum und Hilfestellungen zu geben. Vorangetrieben werden sollte, so der Vorschlag von Moduldrei, das Olsberger Netzwerk für Gesundheit.

 

Standortmarketing sei wichtig – und helfe auch, Anreize für die Anwerbung von Fachkräften darzustellen. Das Flächenkonzept für Gewerbegebiete und Wohnbebauung solle weiterentwickelt werden. Der Glasfaserausbau sei unabdingbar, doch: „Sie sind da auf dem Weg zum Ziel.“ Gefördert werden solle die Verbindung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft: „Innovation spielt eine wichtige Rolle“, doch die Zusammenarbeit mit Hochschulen sei eher gering. Lennardt: „Viele Betriebe können und sollten den Kontakt zu Hochschulen intensivieren.“ Digitale Angebote sollten verbessert werden.

 

Eine zentrale Idee: Eine Stelle für einen Citymanager, der zugleich die Wirtschaftsförderung übernimmt, sollte geschaffen werden. Denn: „Die Stadt sollte einen Impuls geben – und außerdem die Hand am Puls halten“, so Prof. Dr. Stefan Lennardt, „da muss jemand am Ball bleiben. Auch in den Dörfern alles tun, um die Stadt Olsberg zu stärken.“ Dessen Aufgabenbereich solle „mit der Politik gemeinsam entwickelt und festgelegt“ werden, betonte Bürgermeister Wolfgang Fischer. Zusammen wolle man die Prioritäten setzen.

 

Hubertus Schulte und Thomas Rösen vom Fachbereich Bauen und Stadtentwicklung stellten die Erweiterung des Gewerbegebiets Hohler Morgen vor. Auch dort müsse man Flächen intensiver nutzen, so Hubertus Schulte. Ein großer Vorteil sei, dass dort die Stadtin Kürze Eigentümerin der kompletten Fläche sei: „So haben wir Einfluss darauf, dass wir in Zukunft keinen weiteren Flächenfraß zulassen.“ Thomas Rösen erläuterte, man beabsichtige noch in 2022 Kontakt mit interessierten Unternehmen aufnehmen. Gemeinsam mit der Politik solle ein Preisrahmen und Kriterien, welche Firmen dort hinpassen, entwickelt werden. Die Erschließung sei für 2023 geplant.

 

Auch bei Leerständen und Baulücken will die Stadt Olsberg aktiv werden. Hubertus Schulte: „Wir wollen als Stadt aktiv mitmischen und auf Betriebe zugehen, den Tausch von Flächen anregen, um Baulücken zu füllen.“

 

Quelle: Angelika Beuter-Sielemann, Presse und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Olsberg

Fotocredits: Stadt Olsberg

 

 

 

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