Modernste Technologie reduziert Umweltbelastungen – Gülle wird mithilfe von Plasmatechnologie – also ohne chemische Zusätze – so bearbeitet, dass ein neuartiger Dünger entsteht.

Peter Liese: Innovative Technik senkt Emissionen und steigert Erträge der Landwirtschaft /  Erste Anwendung einer revolutionären Technik zur Behandlung von Gülle

Durch modernste Technologien können Umweltbelastungen in der Landwirtschaft schon heute erheblich reduziert werden. Viele Landwirte in unserer Region wie Karl-Ludwig Kotthoff, der in Meschede-Vellinghausen einen konventionellen Milchviehbetrieb bewirtschaftet, sind hier ganz weit vorne. So setzt der Hof Kotthoff beispielsweise seit Juli 2023 auf ein neues Verfahren zur Behandlung von Gülle, den sog. Manure Enricher der Firma GEA. Hierbei wird Gülle mithilfe von Plasmatechnologie – also ohne chemische Zusätze – so bearbeitet, dass ein neuartiger Dünger entsteht. Er enthält doppelt so viel Stickstoff und bindet wichtige Nährstoffe für ein effizienteres Pflanzenwachstum. Wird dieser Dünger auf die Felder ausgebracht, kann der Ernteertrag um bis zu 40% gesteigert werden. Zusätzliche, künstliche Düngemittel müssen daher dann fast gar nicht mehr eingesetzt werden. Trotz seiner besseren Umweltbilanz, ist dieser neuartige Dünger in der ökologischen Landwirtschaft noch nicht anerkannt. Doch gerade in Bio-Betrieben ist die Technik zur Ertragssteigerung und Kostensenkung wichtig, da nicht auf konventionelle Düngerstoffe zurückgegriffen werden kann.

Modernste Technologien reduzieren Umweltbelastungen in der Landwirtschaft schon heute erheblich / Erste Anwendung einer revolutionären Technik zur Behandlung von Gülle

Mit dieser Technik können Tierhaltungsbetriebe wie der von Karl-Ludwig Kotthoff ihre CO2-Emissionen außerdem um bis zu 30 % pro Jahr reduzieren. Und das Wichtigste für die Nachbarn: Es stinkt nicht mehr, denn die behandelte Gülle stößt keine Methan- und Ammoniakgase mehr aus. Das verringert nicht nur den Anteil der Tierhaltung hinsichtlich der Luftverschmutzung erheblich, es steigert auch die Akzeptanz der Bürger gegenüber der Landwirtschaft.

Jens Lüttecke betonte, dass bei ihnen als Biobetrieb die Technologie sehr gut reinpassen würde, da durch das mehr an Stickstoff die Ertragsteigerung deutlich größer ausfalle als bei einem konventionellen Betrieb, der auch andere Möglichkeiten habe Stickstoff zuzuführen.

„Das ist ein echtes Vorzeigeprojekt für die Möglichkeiten technischer Innovation. Das Verfahren zeigt, wie wirtschaftliche Effizienz und Klimaschutz Hand in Hand gehen können. Nicht nur die umweltfreundlichere Herstellung von Milch- und Fleischprodukten wird gefördert, sondern der produzierte Dünger trägt auch zu einer nachhaltigeren und effizienteren Landwirtschaft bei. Solche Pilotprojekte müssen von Bund, Land und Europa mehr gefördert werden“, so der südwestfälische CDU-Europaabgeordnete und umweltpolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten), Dr. Peter Liese.

__________________________

Quelle: Dieter Berger, Europabüro für Südwestfalen und das Hochstift, Meschede
Bild:  Friedrich Schwefer, Karl Ludwig Kotthoff, Peter Liese, Johanna Schmidt, Sebastian Köpke, Adel Scharifi, Jens Lüttecke, Nick Bergsieker und Marcus Holtkötter
Fotocredit: ©Europabüro Meschede

Teilen Sie diesen Bericht mit Ihren Freunden