Brilon-Totallokal: Zugereiste Kinder und Jugendliche optimal integrieren!
brilon-totallokal: Die Kooperation zwischen Jugendhilfe und Schulen verbessern, um so die schulische und soziale Integration von zugereisten Kindern und Jugendlichen zu optimieren – das war jetzt das gemeinsame Ziel bei der Fachtagung „Schülerkarrieren – Chancen neu zugereister Kinder und Jugendlicher – ein Willkommen in der Region“ in der Katholischen Akademie Schwerte. Ein erstes Ergebnis: Die maßgeblichen Institutionen werden sich zukünftig noch besser vernetzen und abstimmen. Auch werden für jede Region zentrale Ansprechpartner benannt. Rund 150 Akteure aus der Region waren Montag (31.08.) auf Einladung der Schulabteilung der Bezirksregierung Arnsberg, der Landesweiten Koordinierungsstelle für die Kommunalen Integrationszentren (LaKI) und des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) nach Schwerte gekommen, u.a. die Ansprechpartner/innen der Schulformen, der Schulen mit besonderen Praxiserfahrungen, der Kommunalen Integrationszentren (KI), der Kompetenzteams, der regionalen Lenkungskreise und der Jugendhilfe. Auch die Schulverwaltungsämter waren vor Ort. Susanne Blasberg-Bense, Leiterin der Schulabteilung der Bezirksregierung Arnsberg: „Die sprachliche und soziale Integration liegt in der Verantwortungsgemeinschaft von Land, Kommune, Schule, Jugendhilfe und den weiteren regional orientierten Institutionen wie den
Kommunalen Integrationszentren und den Regionalen Bildungsbüros.“
Die Teilnehmer/innen verständigten sich auf eine noch intensivere Kooperation bei der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, beim regionalen Austausch für Lehrkräfte, zudem in puncto Fortbildung, beim Wissensmanagement (zwischen neuen und bereits erfahrenen Beteiligten) sowie hinsichtlich der Eingangsdiagnostik und der Elternarbeit. Konkrete Beispiele: Die Schulen des Kreises Olpe wollen ein regionales Netzwerk bilden, das die Beschulung und Integration der neu zugereisten Kinder und Jugendlichen begleitet und unterstützt. Der Ennepe-Ruhr-Kreis
erwägt, nach dem Vorbild der Stadt Münster den „Fachscout“ einzuführen. Dieser begleitet zugereiste Kinder in ihrem schulischen Alltag und hält z.B. den Kontakt zum Elternhaus. Und der Kreis Unna will beschließen, das in Bergkamen erfolgreich erprobte Modell der Sprachcamps aufzunehmen und im Sinne der dringend erwünschten Sprachförderung zu nutzen. „Die Fachtagung war als Auftaktveranstaltung im Bereich der Kooperation zwischen Jugendhilfe und Schule zu verstehen. Klar ist aber, dass wir die Schülerkarrieren der neu zugereisten Kinder und Jugendlichen optimal und nachhaltig begleiten wollen. Deshalb wird der Erfahrungsaustausch zwischen den Akteuren fortgesetzt“, so Martina Butzke-Rudzynski, bei der Bezirksregierung Generalistin für die Kooperation Jugendhilfe – Schule. Zugereiste Schüler/innen schilderten Erfahrungen Schüler/innen der Heinrich-Böll-Gesamtschule in Dortmund schilderten in Schwerte eindrucksvoll ihre Erfahrungen auf der Flucht aus Syrien, z.B. die Schülerin Pascale aus der dortigen Jahrgangsstufe 11. Sie zeigte einen Film über ihre alte Heimat vor und nach dem Krieg. Der Beitrag gab der Fachtagung ein intensiv berührendes Moment. Zudem spielte die Theatergruppe Cactus unter der Leitung von Barbara Kemmler Szenen, in denen zugereiste Schüler ihre Erfahrungen und Wünsche reflektierten.
Bildhinweis:
1. Von links: Gisela Solak-Derkmann, stellvertretende Schulleiterin der Heinrich-Böll-Gesamtschule Dortmund, Anthony von der Theatergruppe Cactus, Houby von der Heinrich Böll-Gesamtschule Dortmund, Theaterpädagogin Barbara Kemmler, Martina Butzke- Rudzynski, Generalistin Jugendhilfe – Schule bei der Bezirksregierung Arnsberg, Emanuel von der Theatergruppe Cactus und weitere Schülerin sowie Veronika Spogis vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL)