Waldbewirtschaftung ist unerlässlich für den Fortbestand der heimischen Wälder
brilon-totallokal: Der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Dirk Wiese nutzt die Sommerpause des Parlaments unter anderem zum Austausch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Forstverwaltungen aus ganz Südwestfalen, um über die Auswirkungen der Trockenheit und des Borkenkäfers zu sprechen. Die Schäden, die durch die anhaltende Dürre und die rasante Vermehrung des Borkenkäfers verursacht werden, sind auch im Sauerland dramatisch. Um sich ein Bild vor Ort von den Auswirkungen zu machen, besuchte die Gruppe auch die Aussichtsplattform auf dem Heidekopf.
Beim Austausch wurde deutlich, dass eine nachhaltige Waldbewirtschaftung unerlässlich für den Fortbestand der heimischen Wälder und der Waldwirtschaft ist. Der Cluster Forst und Holz erwirtschaftet einen Umsatz von rund 180 Milliarden Euro pro Jahr und bietet Beschäftigung für rund eine Million Menschen. Die massiven Schäden der letzten Jahre, verursacht durch Stürme, Dürre, Schädlinge und Waldbrände, wiegen schwer.
Für 2018/2019 wird mit 80 Millionen Kubikmeter Schadholz allein durch Stürme und Schädlinge gerechnet. Das ist mehr als die Gesamtjahreseinschlagsmenge aller zwei Millionen Waldeigentümerinnen und -eigentümer sowie der Forstverwaltungen. Das Überangebot an Holz sorgt für einen drastischen Preisverfall auf dem Holzmarkt und führt zu existenzbedrohenden Verlusten in der Forstwirtschaft. Aktuelle Schäden sind sowohl im Nadelholz als auch im Laubholz feststellbar.
Daher muss ein standortgerechter Waldumbau mit Nachdruck unterstützt werden, um den Wald widerstandsfähiger gegen den Klimawandel und dessen Folgen zu machen. Im Gespräch spielte daher auch die Frage eine Rolle, ob in Ausnahmefällen auch eine thermische Nutzung zugelassen werden könnte. Der Waldumbau ist in vielen Regionen gut vorangekommen, in anderen besteht noch Nachholbedarf. Weitere Fortschritte sind erforderlich, um die vielfältigen Leistungen der Wälder und die Biodiversität auch in Zukunft zu erhalten und auszubauen.
Als wald- und forstpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion hat Dirk Wiese in den vergangenen Monaten intensiv mit den Unionsfraktionen um einen gemeinsamen Antrag zum Thema „Unser Wald braucht Hilfe – Waldumbau vorantreiben“ gerungen. Dem vorausgegangen war ein forstpolitisches Fachgespräch der SPD-Bundestagsfraktion Anfang Mai, bei dem alle wald- und forstpolitischen Verbände vertreten waren. Die vielfältigen Anregungen und Kritikpunkte finden sich im nun vorliegenden Antrag der Großen Koalition wieder, der unter http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/110/1911093.pdf auf den Seiten des Bundestages abgerufen werden kann.
Quelle: Sandra Lechelt