Frühjahrsblüherin im Winter
brilon-totallokal: Eins vorweg: Eigentlich ist der Name Amaryllis falsch. Nimmt man es genau, ist er der aus Südafrika stammenden Belladonnalilie vorbehalten. Doch durch einen Fehler bei der botanischen Einordnung im 18. Jahrhundert galt die beliebte Winterblüherin an die 200 Jahre lang als Mitglied der Gattung der Amaryllis. Schuld war die Ähnlichkeit der Blüten. Erst 1987 wurde dieser Fauxpas berichtigt und ihr der botanische Name Hippeastrum verliehen – übersetzt Ritterstern. Wirklich durchgesetzt hat er sich allerdings nicht, weshalb die breite Bevölkerung auch heute noch von der Amaryllis spricht. Ein weiterer interessanter Aspekt: In ihrer Heimat Südamerika blüht das Zwiebelgewächs im Frühjahr. Dass es hierzulande bereits im Winter zu knospen beginnt, verdanken wir einem Trick der Gärtner. „Wir lagern die Blumenzwiebeln bereits im Herbst trocken, kühl und dunkel, sodass es sich für sie wie Winter anfühlt“, erklärt Blumenzwiebelspezialist Carlos van der Veek von Fluwel. „Kommt die Hippeastrum dann im November oder Dezember frisch eingetopft ins warme Wohnzimmer, meint sie, das Frühjahr sei angebrochen und beginnt auszutreiben.“
Amaryllis einpflanzen
Bis zu 70 Zentimeter wachsen die Stiele in der dunklen Jahreszeit in die Höhe. Auch die Blüten sind eindrucksvoll: Je nach Sorte erreichen sie die Größe einer gefächerten Hand. Am besten wählt man für die Pflanzen daher Blumentöpfe aus Ton, weil diese schwerer und standfester sind als die aus Plastik. Besonders groß müssen sie dagegen nicht sein, nur etwa eine Daumenbreite sollte zwischen Zwiebel und Topfrand Platz haben. „Die dicken Kraftpakete kommen nicht sehr tief in die Erde – mindestens ein Drittel ragt idealerweise noch heraus. Normale, gute Blumenerde reicht völlig“, erklärt der Experte. „Für einen stabilen, geraden Stiel rate ich, den Topf in den kommenden Wochen hin und wieder etwas zu drehen. Denn von Natur aus neigt sich die Hippeastrum stark zum Licht. Und Gießen nicht vergessen! Die Erde sollte immer leicht feucht sein.“ Anschließend kommt der Blumentopf am besten in die Nähe eines Ofens oder einer Heizung. Dort bildet die subtropische Pflanze schneller Wurzeln, was sich positiv auf die gesamte Entwicklung auswirkt. „Zeigen sich die ersten Knospen und Blätter, sollte der Ritterstern an einen etwas kühleren Ort im Wohnzimmer umziehen: Dort blüht sie länger!“, betont van der Veek. „Man kann Amarylliszwiebeln übrigens auch in einer speziellen Vase zum Blühen bringen: Darin bleibt die Zwiebel trocken, die Wurzeln stehen jedoch komplett im Wasser. Eine schöne Variante für den Tisch.“
Kein Standardsortiment
In der Adventszeit werden hauptsächlich die roten und weißen Amaryllen verkauft. Tatsächlich reicht das Farbspektrum jedoch viel weiter: Es gibt Blüten in Apricot, Orange, Gelb, Pink und Grün. Besonders auffällig sind die mehrfarbigen Varianten mit interessanten Mustern. Auch in der Form hat die Zwiebelpflanze viel zu bieten. Neben den einfachen beeindrucken zum Beispiel romantisch gefüllte Rittersterne mit einer Vielzahl an Blütenblättern, andere haben eine wildanmutende Trompetenform und besonders extravagante Exemplare erinnern mit ihrer Form entfernt an Seesterne. Wer sich nicht mit dem Standartsortiment zufriedengeben möchte und das Besondere für die Adventsdeko wünscht, sollte sich online umschauen. Auf seinem Webshop bietet van der Veek in diesem Jahr 90 verschiedene Sorten an. Alle bestellbar auf www.fluwel.de.
Bild: Das Farbspektrum der Rittersterne reicht weiter, als viele meinen: Es gibt Blüten in Apricot, Orange, Gelb, Pink und Grün. Besonders auffällig sind die mehrfarbigen Varianten mit interessanten Mustern.
Fotocredit: fluwel.de
Quelle: fluwel.de